Aus dem Artist-in-Residence-Programm des MKdW wurden zwei Künstler ausgewählt, die mit sehr unterschiedlichen Techniken arbeiten, aber eine große Begeisterung teilen: die intensive Auseinandersetzung mit der Natur.
Der deutsche, in Hamburg lebende Maler Jochen Hein (* 1960) sowie der argentinische, in Berlin tätige Installationskünstler Miguel Rothschild (* 1963) loten in ihren Werken das Verhältnis von Mensch und Natur neu aus. Die Landschaft wird zur bestimmenden Größe. Oftmals lässt sich nicht sagen, ob es eine Natur vor oder nach den Menschen ist – jegliche zivilisatorische Zeugnisse fehlen in ihr und erschweren damit, die reale Größe der Landschaft zu ermessen.
Die Künstler begeistern sich für alle Witterungsphänomene – Stürme überziehen das Land, Nebel steigen auf, Wolken regnen sich ab, Sonnenstrahlen dringen durch Laubwerk. Immer wieder werden neue atmosphärische Stimmungen in den oftmals monumentalen Bildformaten eingefangen. Gerade die schnellen Wetterwechsel, denen die Natur auf Föhr ausgesetzt ist, bilden einen Motivkreis. Oft scheint es, als würden die Bildräume über ihre realen Begrenzungen ausgreifen. Jochen Hein arbeitet zudem in Serien, um die tageszeitlichen Veränderungen zu visualisieren, die dem Land, dem Meer und dem Himmel immer wieder eine andere Ausdruckskraft verleihen. Demgegenüber bricht Rothschild die Bildoberflächen auf, durchlöchert sie sogar oder fügt ihnen Brandstellen hinzu. Die Betrachtenden werden gefordert, sich ihrer Beziehung zur Urkraft der Natur im Wissen um die sich dramatisch verändernden klimatischen Bedingungen zu stellen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.