Zum 125. Geburtstag des Künstlers Peter August Böckstiegel, am 7. April 2014, fasste der Kreis Gütersloh den Entschluss zum Bau eines Museums in unmittelbarer Nähe des Geburtshauses von Peter August Böckstiegel in Werther-Arrode.
Im Dezember 2014 wurden mit einem Architektenwettbewerb die Weichen für diesen ergänzenden Bau auf dem ehemaligen Kornacker der Familie Böckstiegel gestellt. Aus einem Architektenwettbewerb mit 314 Teilnehmern gingen h.s.d. Architekten aus Lemgo als Sieger hervor. Der Entwurf des Museumsgebäudes, der neben einem Café und Platz für die Kunstvermittlung einen großen Ausstellungsraum, Lagerflächen und ein Kunstdepot bietet, stammt von Prof. André Habermann.
Das mäzenatische Engagement von Familien und Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh, der Stadt Bielefeld und ganz Westfalen sowie die Unterstützung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) haben den Bau möglich gemacht. Die geplante Quadratmeterzahl konnte durch diese Hilfe und das so möglich gewordene Untergeschoss verdoppelt werden. So konnte der Wunsch der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung verwirklicht werden: Optimale Bedingungen für die Kunst, viel Raum für die Werke Böckstiegels und die Besucher:innen, aber auch ein schonender Umgang mit der Landschaft rund um das Künstlerhaus, das auch in Zukunft Kern und Herz der Anlage bleiben soll.
Das Ensemble von altem und neuem Gebäude vervollständig das von der Planergruppe Oberhausen entworfene Außengelände. Blicksachsen und der Obstbaumbestand verweisen auf die Kulturlandschaft und frühere Nutzung der »wilden« Wiese, die im Sommer die Idee der Architekten möglich macht: Das Museum soll wie ein »Findling auf der Wiese« vor dem Künstlerhaus liegen. Dabei kommt den Materialien des Baus große Bedeutung zu: Der fränkische Muschelkalk an der Fassade des Gebäudes, und das Eichenholz, das die großen Fensterflächen rahmt und in der gesamten Möblierung des Museums wieder auftaucht, kontrastieren als Naturmaterialien mit dem bewusst modern gehaltenen Inneren.