Museen besitzen Objekte nicht nur, sie erforschen sie, stellen sie in Zusammenhänge, präsentieren sie und machen sie so attraktiv für Besucher:innen. Unser kulturelles Erbe, historische Sammlungen und Kunst werden hier ausgestellt und wertgeschätzt. Museen sollen auch Orte der Freude und Inspiration sein sowie zum Nachdenken anregen. Vier Schulklassen, die Klasse 9gP der OBS Waldschule Hatten, Schüler:innen des Wahlpflichtkurses Klasse 7 und des Wahlpflichtkurses Textiles Gestalten Klasse 10 der OBS Alexanderstraße sowie die Klasse 3b der GS Klingenbergstraße, haben sich mit der Frage beschäftigt: Was bedeutet Sammeln?

Sogenannte Wunderkammern waren Vorläufer der heutigen Museen. Damals waren es Fundstücke aus aller Welt, gesammelt von Seefahrern: riesige Muscheln, exotische Käfer, wissenschaftliche Geräte und kostbare Schätze. Mit ihren Sammlungen zeigten wohlhabende Menschen, zum Beispiel Regenten, dass sie nicht nur reich, sondern auch gebildet waren und über ferne Länder Bescheid wussten. Die Kinder und Jugendlichen von heute haben medialen Zuggang zu Dingen, die in den sogenannten Wunderkammern gesammelt wurden. Man könnte naiv meinen, dass nichts mehr unerforscht ist. Was aber sammelt diese Altersgruppe? Welche Dinge kommen in ihrer Lebenswelt vor? Haben sie einen Platz im Museum verdient?

Sowohl die Grund- als auch die Oberschüler:innen zeigen in den kleinen Sammlungen, die sie im Schlossatelier präsentieren, dass es durchaus ganz unterschiedliche Beweggründe des Sammelns gibt. Die Schüler:innen der Grundschule Klingenbergstraße beschreiben häufig die Erinnerungen, Emotionen und Situationen, in denen sie die Dinge gefunden haben. Es geht nicht um materiell wertvolle Objekte, sondern oft um Fundstücke aus der Natur. Die beteiligten Jugendlichen haben Sammelobjekte zusammengetragen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Holzkästen der Schüler:innen der OBS Waldschule Hatten zeigen keine Dinge von materiellem Wert, sondern Alltagsdinge, die Leidenschaften spiegeln aber auch politisch motivierte Hinterfragung provozieren. Die Schüler:innen der OBS Alexanderstraße haben Porträts mit befestigten Sammlungsgegenständen auf Lochplatten geschaffen. Im Alltag benutzte Dinge oder Dokumente lassen eine Vorstellung vom Alter und der Lebenswirklichkeit der Person entstehen. Eine weitere Schulklasse hat die eigenen, ganz speziellen Sammlungen zu Hause fotografiert. Diese Gegenstände sind nicht für das Museum gedacht, sind privat, werden nicht aus der Hand gegeben und sind in Benutzung. Diese Art von Sammlungen, Kleidung und Gebrauchsgegenständen, zeigt den Lifestyle der Altersgruppe. Die Sammlungen spiegeln eine Momentaufnahme aus dem Leben und Sammeln der Kinder und Jugendlichen aus dem Jahr 2023 wider.

Teile diese Veranstaltung
Details der Veranstaltung
Kommentar schreiben

Details der Veranstaltung