Im 17. Jahrhundert gründeten mennonitische Glaubensflüchtlinge die Krefelder Seidenindustrie. Dank der Förderung Friedrichs des Großen erlebte sie im 18. Jahrhundert ihre große Blüte. Im 19. Jahrhundert konnte sie auf dem freien Markt bestehen. 1880 begann man, neben den Instituten von Webern und Färbern auch eine textile Lehrsammlung zusammen zu stellen, die vor allem dem Nachwuchs der Entwerfer dienen sollte. Diese Sammlung bildet den Kern der heutigen Bestände des Deutschen Textilmuseums Krefeld und wurde im Laufe der nächsten Jahrzehnte um viele weitere Objekte wie Kleidung, Gewebe, Arbeitsmittel wie chemische Apparaturen aber auch Musterbücher, Kataloge und Modejournale ergänzt.
Die Sammlung war ursprünglich Teil des Lehrbetriebs der Königlichen Webeschule und diente als Inspirationsquelle für angehende Textilentwerfer. Sie war von solcher Bedeutung, dass sie schließlich im Jahr 1979/1980 den Status einer Museumssammlung erhielt, in ein eigens hergerichtetes Museum einzog und fortan den Namen »Deutsches Textilmuseum Krefeld« trug.
Gelegen inmitten der schönen Altstadt des Krefelder Ortsteils Linn, verfügt das Deutsche Textilmuseum Krefeld über international bedeutendste Sammlungen an historischen Textilien und Bekleidung. Die Sammlung umfasst heute etwa 30.000 Objekte aus allen Teilen der Welt und aus allen Epochen bis zur Gegenwart.
Aus konservatorischen Gründen können die Textilien nur temporär ausgestellt werden. Deswegen kann das Museum keine dauerhaft zugängliche Schausammlung bieten. Neben wechselnden Ausstellungen mit großen Teilen der Exponate zeigt das Deutsche Textilmuseum auch Ausstellungen zu zeitgenössischen Themen der Textilkunst wie das als Ausstellungsreihe konzipierte »Asia Europe – Fiber Art«.