Nach Barlachs Tod, im Jahre 1938, verblieb sein umfangreicher Nachlass im Atelierhaus am Heidberg im mecklenburgischen Güstrow. Die Bewahrung seines vielgestaltigen und umfangreichen Lebenswerkes war in den folgenden Jahrzehnten den Wechselfällen der jüngeren deutschen Geschichte unterworfen.
Bereits 1953 wurde in der Gertrudenkapelle die erste Barlach-Gedenkstätte eröffnet. Bis heute beherbergt die gotische Kapelle etwa 30 plastische Arbeiten von Ernst Barlach, unter ihnen »Lesender Klosterschüler«, »Die gefesselte Hexe«, »Der Zweifler« und »Frau im Wind«.
Das Atelierhaus des Künstlers am Heidberg ist seit 1978 für Besucher geöffnet und präsentiert neben Werken wie »Singender Mann«, »Der Träumer«
und den Entwürfen für Barlachs zahlreiche Mahnmale einen Einblick in Leben und Werk des Künstlers.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnte der in Güstrow verbliebene Nachlass Ernst Barlachs erworben und durch die Unterstützung der Erben für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht werden. Mit der Gründung der Ernst Barlach Stiftung 1994 wurde der Grundstein gelegt, das vielfältige Œuvre Ernst Barlachs an seinem authentischen Arbeitsort zu bewahren und der Öffentlichkeit zu präsentieren.
In den Jahren 1997/98 wurde in unmittelbarer Nähe des Atelierhauses das Ausstellungsforum der Stiftung errichtet und zum 60. Todestag Barlachs, 1998, der Öffentlichkeit übergeben. 2003 folgte der Anbau eines Graphikkabinetts