Im Werk von Birgit Dieker geht es um Identität, um eine Formensuche für emotionale Zustände. Dabei legt die Künstlerin den Fokus auf das Verhältnis von Selbst und Haut und benutzt Kleidung und andere körpernahe Materialien als bevorzugte Werkstoffe. Zudem verwendet sie immer wieder Alltagsgegenstände als Ausgangsmaterial für ihre Arbeiten.
»Kleidung hat für mich einen besonderen Stellenwert. Als Inbegriff für die zweite Haut, als Grenzmetapher, aber auch als Synonym für das Selbst ist sie für mich ein passender Werkstoff… Abgelegte Kleidung enthält die Spuren seiner Träger, sie ist angefüllt mit einer oder mehreren Identitäten, mit gelebten Erfahrungen, Erinnerungen. Für mich das ideale Material für die Schichten des Selbst«, so die Künstlerin.
Der Titel der Ausstellung, Housewarming, bezieht sich auf das Zuhause als Wohlfühloase, aber auch als Ort der Angst oder Gewalt. Haus und Haut haben etymologisch den gleichen Ursprung und sind Symbole für das Selbst. Diekers Fragestellungen um Haus und Haut sind daher eng mit Fragen der Identität verbunden. Identität exemplifiziert Dieker häufig anhand weiblicher Identität.
So sind ihre Erkundungen um Kern und Hülle des Selbst meist mit kritischen Überlegungen zur gesellschaftlichen und privaten Rolle der Frau verbunden.