Kaiserringstipendium 2023

Hangama Amiri (*1989, Peshawar, Pakistan) lebt und arbeitet in New Haven, Connecticut, USA. Sie wuchs in Kabul, Pakistan, und Duschanbe, Tadschikistan, auf, bevor sie 2005 mit ihren Eltern nach Kanada immigrierte. Hangama Amiri hat einen MFA der Yale University, wo sie 2020 ihren Abschluss in der Abteilung für Malerei und Druckgrafik machte. Sie erhielt ihren BFA von der NSCAD University in Halifax, Nova Scotia, und ist kanadische Fulbright- und Post-Graduate-Stipendiatin an der Yale University School of Art and Sciences (2015-2016).

Hangama Amiri arbeitet hauptsächlich mit Textilien. Ihre Stoffe werden in der Technik der Collage zusammengenäht und stellen den Alltag der Frauen in ihrer Heimat dar. »Heute sind die Frauen in Afghanistan mehr denn je zu Recht besorgt um ihre Zukunft, ihre Identität und ihre Autonomie in der Gesellschaft«, sagt Amiri. Gerade deshalb wolle sie mit ihrer Arbeit einen Bezug zu diesen Frauen herstellen, die »inmitten großer Instabilität dennoch nach progressiven Veränderungen streben«. Zu sehen sind oft private Innenräume, in denen die Frauen zusammensitzen, sich unterhalten und gemeinsam essen. Sie tragen bunte Kleider und haben auffallend lange rote Fingernägel. Die Figuren sind oft beschnitten, so dass die Szenen wie ein fotografischer Schnappschuss wirken. In diesem privaten Rückzugsort scheint ein freies Leben möglich zu sein, und es herrscht eine heitere, entspannte Stimmung. Im Gegensatz zum privaten Raum ist das Leben der Frauen in der Öffentlichkeit grundlegender Freiheiten wie dem Besuch von Parks oder Schönheitssalons beraubt. Die Künstlerin zeichnet ein düsteres Bild des Zugangs und der Teilnahme von Frauen im öffentlichen Raum. Durch ihren malerischen Einsatz von Farben und Materialien zeigt Amiri, wie alltägliche Gegenstände mit kulturellen Erinnerungen durchdrungen sind.

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