Jede Zeit hinterlässt ihre Spuren. Sie sind Ausdruck menschlicher Wünsche, Vorstellungen und Leistungen. Rainer Zerback interessiert sich in seiner fotografischen Arbeiten für diese Spuren. So hat er in früheren Serien den Massentourismus ebenso behandelt wie Zeugnisse vergangener Industrien im urbanen Raum.
Für seine neueste Serie METAMORPHOSIS interessierte sich der Ludwigshafener dafür, wie der Strukturwandel das Gesicht vom ländlichen Raum prägt. Hierfür reiste er mehrfach auf die Schwäbische Alb, da hier erfolgreich Modernisierungsprozesse stattfinden und stattgefunden haben. Erstmals werden im Kunstmuseum Heidenheim rund 20 Werke dieser Reihe präsentiert. Die Auswahl verdeutlicht, dass es innerhalb des Wandels durchaus Spannungsverhältnissen gibt. Diese ist nicht auf die Schwäbische Alb begrenzt, weshalb viele der Aufnahmen nicht genau lokalisierbar sind und eine gewisse Allgemeingültigkeit besitzen.
So zeigt der Künstler beispielsweise, dass Naturräume zukünftig unterschiedliche Nutzungen erfahren werden. Neben der landschaftlichen Nutzung sind der Tourismus, etwa im Eselsburger Tal, oder auch Energiegewinnung, etwa in Form von Photovoltaikanlagen, Themen, die Einflüsse auf die Optik und Struktur vom ländlichen Raum haben.
In der gesamten, noch nicht abgeschlossenen Serie wird zudem die Gleichzeitigkeit von Brauchtum und Innovation deutlich. Neben global agierenden Weltfirmen finden sich auch handwerklich arbeitende Betriebe, neben Parkhäusern von Börsenunternehmen finden sich Zeugnisse des Glaubens und Geschichte trifft auf Zukunft.
Zerback hielt die gefundenen Szenen mit einem Hochstativ fest. So ergibt sich eine mitunter eine Vogelperspektive, die größere Zusammenhänge festhält. Ein weiteres Kennzeichen der Kunst Zerbacks ist, dass er meist auf den Menschen verzichtet. Die Konzentration auf das Wesentliche erreicht er mitunter mit technischer Hilfe, indem etwa Störendes entfernt oder, im Falle von Bildern mit Menschen, diese gruppiert und addiert. Diese Hilfsmittel dienen ihm dazu Bilder zu schaffen, die einen Sinnbildcharakter besitzen.
Die Ausstellung wurde realisiert durch die Unterstützung des Förderkreises Kunstmuseum Heidenheim e.V.