Das Kabinett in der Dauerausstellung der Sammlung Moderne bietet einen Überblick über ausgewählte Themen der Landschaftsfotografie im 19. Jahrhundert – von der Wiedergabe heimischer Landschaften und Parkanlagen über die explorative Erkundung zivilisationsferner Gegenden bis zur Mikrofotografie botanischer Details für wissenschaftliche Zwecke.

Die erst 1839 erfundene Fotografie fand bereits sehr früh in der Landschaft eines ihrer ersten Bildthemen. Motive und Gestaltungsweisen standen zunächst noch stark in der Tradition der Malerei. Doch aus dem medialen Spektrum fotografischer Möglichkeiten entwickelten sich schnell neue Darstellungs- und Nutzungsformen: Bernhard Johannes’ Aufnahmen der bayrischen Alpen erfreuten sich bei Reisenden großer Beliebtheit. Mit ihren Dunkelkammerzelten begaben sich Fotografen auf mehrwöchige Expeditionen in entlegene Gegenden mit unberührter Natur – wie Carlteon Watkins im kalifornischen Yosemite Park. 

Die technische Herausforderung in der Landschaftsfotografie bestand darin, eine große Tiefenschärfe zu erzielen. Einer der Pioniere in der fotografischen Erforschung der Lichtwirkung war Hermann Wilhelm Vogel. Als Theoretiker und Praktiker verband er stets Wissenschaft und Kunst miteinander. Dagegen dienten die pittoresken Aufnahmen von August Kotzsch ab den 1870er-Jahren Künstlern als Studienmaterial.

Aehnlich [wie mit dem Jäger] ist es mit dem denkenden Landschaftsphotographen, der vor der Aufnahme die Landschaft aussucht, in der sich alles künstlerisch […] zusammenordnet, ihre Stimmung bei verschiedener Beleuchtung, womöglich in verschiedeneen Jahres- und Tageszeiten studirt und der geduldig auf der Lauer liegt und nicht eher den Objectivdeckel abnimmt, als bis der günstige Moment gekommen.

Hermann Wilhelm Vogel: Ueber Landschaltsphotographie, in: Photographische Mittheilungen, Bd. 3, 1867, S. 154–158, hier: S. 155
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