Günter Busch, von 1950 bis 1984 Direktor der Kunsthalle Bremen und besonderer Kenner der französischen und deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts, schrieb 1965 über Otto Modersohn: »Seine Anfänge als Maler sind höchst bemerkenswert. Mit einem in Deutschland seltenen Gefühl für schwingende Farbe und farbige Nuance, für die Kostbarkeit der farbigen Materie, die ihm von Beginn an immer mehr ist als bloßes Ausdrucks- und Darstellungsmittel, malte der Jüngling seit der Mitte der achtziger Jahre seine kleinen Landschaftsstudien und Landschaftsbilder im Bereich des heimatlichen Münsterlands: die weiten Wiesen unter silberhellen, hohen Himmeln, Mauer-, Holz- und Ziegelwerk der Häuser, die staubigen Landstraßen, Laubwerk und Baumschatten, die stillen silbrigen Spiegel von Wasserzügen und Teichen. […] Mit diesen Jugendwerken steht Modersohn auf der Höhe der malerischen Kultur, wie sie der Realismus und der Impressionismus in Europa des 19. Jahrhunderts erarbeitet hatten.
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