Das Max Ernst Museum Brühl des LVR widmet dem Schweizer Bildhauer, Maler und Zeichner Alberto Giacometti (1901–1966) eine große Ausstellung. Die in Zusammenarbeit mit der Fondation Giacometti in Paris entstandene Schau beleuchtet Giacomettis surreales Schaffen aus neuer Perspektive sowie erstmals die künstlerische und freundschaftliche Verbindung zu Max Ernst.

Das Werk von Alberto Giacometti gehört zu den eigenständigsten Beiträgen zur Skulptur der Moderne. Der Künstler ist bekannt für seine lang gestreckten und ausdrucksstarken Bronzefiguren, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Bereits in den 1930er Jahren, als er in den Kreisen der Pariser Surrealist:innen aktiv war, schuf er bedeutende einfallsreiche und psychologisch aufgeladene Werke.

Anlässlich des Jubiläums »100 Jahre Surrealismus«
 zeigt die Ausstellung Giacomettis Werke aus dieser Schaffensphase, die durch sein Interesse an der Erforschung des Unbewussten, durch die Themen Sexualität und Gewalt sowie die Ambivalenz der Zeichen geprägt ist. Die Ausstellung untersucht, inwieweit sich surrealistische Motive in Giacomettis künstlerischem Schaffen auch nach seinem Bruch mit der Bewegung im Jahr 1935 bis hin zu seinen Skulpturen der Nachkriegszeit erkennen lassen. Darüber hinaus nimmt sie erstmals auch die freundschaftliche und künstlerische Verbindung von Giacometti und Max Ernst in den Blick: Beide schlossen 1929 Bekanntschaft in Paris, arbeiteten in benachbarten Ateliers und blieben auch danach freundschaftlich verbunden.

Die Schau mit über 70 Werken, darunter Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafien von Giacometti, präsentiert Hauptwerke wie etwa Le Couple (Das Paar, 1926), Femme cuillère (Löffelfrau, 1927), Boule suspendue (Schwebende Kugel, 1930), Objet désagréable (Unangenehmes Objekt, 1931), Le Nez (Die Nase, 1949) und La Cage, première version (Der Käfig, erste Version, 1949–50). Sie wird ergänzt mit Werken von Max Ernst sowie mit Fotografien und Zeitdokumenten, die die enge künstlerische Verbindung beider Künstler aufzeigen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Friederike Voßkamp, Sammlungsleiterin Max Ernst Museum Brühl des LVR und Laura Braverman, Kuratorin der Fondation Giacometti in Paris.
Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter dreisprachiger Katalog mit Beiträgen von Laura Braverman, Madeleine Frey, Friederike Voßkamp und Jürgen Wilhelm.

Eröffnung: Samstag, 31. August 2024, 19 Uhr
Es sprechen:
Prof. Dr. Jürgen Wilhelm
Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland und Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Max Ernst

Madeleine Frey
Direktorin des Max Ernst Museums Brühl des LVR

Dr. Friederike Voßkamp
Kuratorin

Die Eröffnung wird musikalisch von Pavel Efremov (Akkordeon) begleitet.

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