Horrorfilme waren schon immer ein Zufluchtsort für die Außenseiter. Die Monster, die die bürgerliche Gesellschaft in Angst und Schrecken versetzten und die Zuschauer:innen dazu zwangen, den Nacken anzuspannen, laut aufzuschreien und den Blick abzuwenden, waren eine Quelle der Inspiration für die Ausgestoßenen. Die extremen Körpertransformationen, der dunkle Humor und die übertrieben surrealen und oft sehr gewalttätigen Situationen hatten eine kathartische Wirkung – die Bildung einer hochartifiziellen, manchmal rachsüchtigen, aber immer spielerischen Utopie – und trugen zur Bildung von Underground-Communities mit gemeinsamen ästhetischen Referenzen bei.
In der Neuzeit wurden die Themen Erotik, Autos und Zerstörung stets miteinander verwoben und im Horrorgenre erforscht. Die Kriegswirtschaft der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts führte zu einer Massenproduktion von Automobilen, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichte. Das Auto ist nicht länger ein Luxus-Accessoire für die Reichen, sondern ein zugängliches Objekt der Begierde, unabhängig von der Klasse. Der »Volkswagen« (das »Auto der arbeitenden Bevölkerung«) wird zur Hauptachse der industriellen Ideologie und zum Freiheits- und Wohlstandsversprechen.
Alfa Birute & Bunny Vellocet stellen das »Auto« in den Mittelpunkt ihrer Erzählung als Projektionsfläche, die nicht den Anfang – wie viele behaupten mögen – sondern eher den Anfang vom Ende des Anthropozäns bedeutet. Die futuristischen Träume von der Unsterblichkeit, die Sehnsucht, den menschlichen Körper in ein immerwährendes Artefakt zu verwandeln, das irgendwann einmal in der Lage sein wird, dem Tod zu entkommen.
»Wir wollen einen kultigen, psychedelischen Horrortrip über die zerbrechliche Ideologie des ›menschlichen‹ Zustands und den Machtkampf zwischen der Zerbrechlichkeit des Körpers und der industriellen Ideologie der Effizienz schaffen.«