Mit seinen ruhigen, statisch angelegten Figuren erzielt Ernst Barlach (1870–1938) zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen künstlerischen Durchbruch. Bis heute ist er bekannt für kompakte, in sich geschlossene Skulpturen, die die Betrachtenden zum Innehalten anregen.
Doch auch energisches Vorwärtsstürmen und eiliges Fliehen, zielgerichtetes Fliegen, ausgelassenes Tanzen oder ekstatische Ausgelassenheit beschäftigten den Künstler. Die Ausstellung widmet sich den vielfältigen plastischen und grafischen Bewegungsmotiven im Œuvre Ernst Barlachs und bricht das Bild des blockhaft arbeitenden Bildhauers.
Das Ernst-Barlach-Theater Güstrow, das im Rahmen des Programms TANZLAND von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird, zeigt zeitgleich im Herbst 2024 eine Tanzperformance, die im Sinne des Werkes Barlachs die Facetten des körperlichen Ausdrucks weiterentwickelt und die Gattungsgrenzen hinterfragt. Diese Studie im Spannungsfeld zwischen Tanz und bildender Kunst wird von zwei gänzlich unterschiedlichen Tanzkompanien präsentiert, von der »Deutschen Tanzkompanie« aus Neustrelitz und von der Gruppe »Overhead Project« aus Köln.
Die Ernst-Barlach-Stiftung und das Ernst-Barlach-Theater Güstrow werden im Herbst 2024 zudem verschiedene Tanz- und Kreativworkshops, Vorträge und Filmabende anbieten.
Kuratorin: Franziska Hell, M.A.