Zum ersten Mal beauftragt das Migros Museum für Gegenwartskunst eine Künstlerin, die im Bereich der Socially Engaged Art arbeitet. Socially Engaged Art ist eine künstlerische Praxis, bei der Kunstschaffende mit unterschiedlichen Gruppen von Menschen als Kollaborateur:innen zusammenarbeiten und ein Projekt gemeinsam entwickeln.

An der Schwelle des Museums wurde von der Künstlerin Jeanne van Heeswijk initiiert und wird mit Sophie Mak-Schram und Kollaborateur:innen entwickelt. Eine wachsende Gruppe von Menschen aus der Umgebung des Museums wird eingeladen, an und mit den Schwellen des Museums nachzudenken. Gemeinsam – als Schöpfer:in, Künstler:in, Aktivist:in, Nachbar:in und Partner:in – arbeiten alle an diesem Projekt. Ausgangspunkt ist das Museum. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten fließen die Ereignisse in das Museum hinein und aus ihm heraus. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist deshalb der Begriff des »Stroms«.

Er steht für den Fluss von Ideen, Geschichten, Einflüssen und Ethiken, die innerhalb, durch und um das Museum herum fließen – und es mit Menschen, Orten und Wissensformen außerhalb verbinden. Diese Ströme existieren in beide Bewegungsrichtungen: Menschen treten ins Museum ein und bringen Sachen mit ins Museum – und umgekehrt. So, wie Ströme die Positionen von Steinen verändern und eine Spur hinterlassen, versucht das Projekt, das Museum für den lokalen Kontext durchlässig zu machen und bestehende Verhältnisse und Beziehungen nachhaltig zu verändern.

Die Ströme werden sowohl innerhalb als auch außerhalb des Museums entstehen: Dabei formen sich verschiedene Orte des Lernens, der Aktivitäten und der Begegnungen. Die Ströme laden dazu ein, über die verschiedenen im Museum existierende Schwellen (räumlich, institutionell, sozial) und deren Entstehung nachzudenken.

Jeanne und die Mitwirkenden stellen die Frage: Was strömt bereits aus dem Museum heraus, trotz oder gerade wegen seiner Mechanismen der Pflege, der Konservierung, des Lernens und der Ausstellungsformate? Das Projekt ermöglicht das Mitgestalten als eine Form des Lernens inner- und außerhalb des Museums.

An der Schwelle des Museums wird mit verschiedenen Menschen und Gruppen in Zürich in Verbindung treten. Diese werden eine Reihe von Strömen mitgestalten und aktivieren. Innerhalb des Museums wird es Objekte zu sehen geben, bequeme Sitzgelegenheiten, Ideen zum Hinterfragen und immer wieder auch Begegnungen zum Lernen. Ab dem 28. September 2024 werden Ströme in unterschiedlichem Tempo in das Museum hinein- und aus ihm herausfließen: mit wechselnden Layouts und Aktivitäten. Während sich diese Ströme entfalten, können sich die Besucher:innen einbringen und über sie nachdenken.

An der Schwelle des Museums versucht, die Schwellen des Museums zu entwirren.

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