Angelika Loderer entwirft für ihre Einzelausstellung im Belvedere 21 eine raumspezifische Installation, für die der Boden mit seinen ökologischen, ökonomischen, politischen wie kulturellen Narrativen den common ground darstellt.

Das Interesse am Untergrund und den dort lauernden Geschichten, an der Spannung zwischen Sichtbarem und Verborgenem, zwischen Flüchtigkeit und Permanenz zieht sich als roter Faden durch das Werk der Bildhauerin. In ihrer kritischen Befragung des Skulpturenbegriffs hinsichtlich Formfindung und Autor:innenschaft wählt die Künstlerin mitunter den kreativen Dialog mit nichtmenschlichen Lebewesen, deren Habitat das Erdreich ist: Sie eignet sich von Tieren generierte Höhlen und Gänge als Gussformen an oder nutzt die Wachstumsprozesse von Pilzmyzel als gestaltendes und materialveränderndes Element. Den künstlerischen Prozess öffnet sie dadurch nicht nur für den Zufall, sondern auch für ein posthumanistisches Miteinander der Kreaturen.

Die Ausstellung ist ein Beitrag des Belvedere zur Klima Biennale Wien.

Kuratiert von Verena Gamper.
Assistenzkuratorin: Anna Ewa Dyrko

Biografie

Geboren 1984 in Feldbach, Steiermark. 2006–11 Studium der Bildhauerei bei Erwin Wurm an der Universität für angewandte Kunst Wien. Studienaufenthalte am Hendrix College, Arkansas (2005–06) und am Wimbledon College of Arts, London (2009).

Gewinnerin des ersten Dagmar Chobot Skulpturenpreises 2016 und des Kardinal König Kunstpreises 2019. Einzelausstellungen (Auswahl): Contemporary Fine Arts, Berlin (2023); Sophie Tappeiner, Wien (2022); Grazer Kunstverein (2018); Secession, Wien (2017); Salzburger Kunstverein (2016); Dortmunder Kunstverein (2015); Akademie Graz (2013). Gruppenausstellungen (Auswahl): Albertina, Wien (2024); Thaddaeus Ropac, Paris (2024); Albertina Modern, Wien (2024); Kunsthalle Bratislava (2023); Kunstraum Dornbirn, Museum der Moderne Salzburg (2022); New Museum, New York, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien, Kunsthaus Graz (2021); Belvedere 21, Wien (2019); El Quinto Piso, Mexico City (2017).

Werke in den Sammlungen von (Auswahl): Österreichische Galerie Belvedere, Wien; Albertina, Wien; MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien; Museum der Moderne Salzburg; Lentos Kunstmuseum Linz; Kunsthaus Bregenz; Universalmuseum Joanneum, Graz.

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