In der Einzelausstellung wird der Fokus auf Felixmüllers grafisches Werk aus der Sammlung von Hans-Jürgen Wilke, dem letzten Drucker des Künstlers, gelegt. Diese Sammlung umfasst sowohl Holzschnitte, Stiche und Radierungen als auch originale Druckstöcke aus allen Schaffensdekaden.

Der an der Dresdner Kunstakademie ausgebildete Conrad Felixmüller (geb. 1897 Dresden, gest. 1977 West-Berlin) zählt zu den wichtigsten Vertretern der »Zweiten Generation« des deutschen Expressionismus. Als Gründungsmitglied und Präsident der gesellschaftskritischen »Dresdner Sezession Gruppe 1919« sowie Mitglied der Künstlervereinigung »Novembergruppe« war Felixmüller in der damaligen Kunstszene Dresdens und Berlins bestens vernetzt. Zu seinen Weggefährt:innen zählten etwa Otto Dix, Peter August Böckstiegel und Elfriede Lohse-Wächtler. Neben Werken der Malerei und Zeichnung schuf Felixmüller ab 1913 druckgrafische Blätter, die u.a. in politisch linksausgerichteten Zeitschriften wie Der SturmDie Sichel und Die Aktion veröffentlicht wurden. Angesichts der unerfüllten revolutionären Visionen beendete er um 1924 seine politischen Aktivitäten und distanzierte sich zunehmend von seinem expressionistischen Frühwerk. Im Laufe des Jahrzehnts wandte er sich einer realistischeren Darstellungsweise zu, die zugleich eine distanzierte Haltung zur Neuen Sachlichkeit beibehält. Während des Nationalsozialismus wurden seine Werke als »entartet« verfemt. Da sein künstlerisches Schaffen auch mit der offiziellen Staatskunst der DDR nicht konform ging, siedelte er 1967 nach West-Berlin über.

In der Einzelausstellung wird der Fokus auf Felixmüllers grafisches Werk aus der Sammlung von Hans-Jürgen Wilke, dem letzten Drucker des Künstlers, gelegt. Diese Sammlung umfasst sowohl Holzschnitte, Stiche und Radierungen als auch originale Druckstöcke aus allen Schaffensdekaden. Anhand der gezeigten Arbeiten Felixmüllers, darunter Porträts von Familienmitgliedern und Intellektuellen sowie Darstellungen der Lebensumstände der Arbeiterklasse, wirft die Ausstellung u.a. die Frage nach der Entwicklung seiner Bildsprache und der Verlagerung seiner Motivik in der Druckgrafik auf.

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