Käthe-Kollwitz-Preis 2023
Die chilenische Künstlerin Sandra Vásquez de la Horra wird mit dem Käthe-Kollwitz-Preis 2023 ausgezeichnet. Anlässlich der Preisverleihung zeigt die Akademie der Künste eine Auswahl ihrer Arbeiten, die vom 19.6. bis zum 25.8.2024 am Hanseatenweg zu sehen sind. Über 60 Zeichnungen, Fotografien und Objekte entfalten sich in einer ortsspezifischen Installation.
Sandra Vásquez de la Horra thematisiert in ihrem Werk Konflikte, die uns gegenwärtig weltweit beschäftigen. Ihre Arbeiten vereinen Archetypen unseres kollektiven Bewusstseins, Tabus, Geschlechterfragen und Sexualität, interkulturelle Reflexionen sowie Fragen der spirituellen Praxis. Sie formt aus Träumen, Unterbewusstem und Erinnerungen eine poetische Bildwelt zwischen Imaginärem und Realem, in deren Zentrum das menschliche Dasein steht.
De la Horra wuchs in einer Zeit auf, in der ihre Heimat Chile nach dem Putsch der Militärjunta von 1973 von Folter, Verschleppungen und Menschenrechtsverletzungen beherrscht war. Die Geschichte Chiles hat ihre Zeichnungen, Skulpturen und Installationen genauso geprägt wie die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte, mit Mythologien der indigenen Bevölkerung sowie der Kolonialherrschaft europäischer Länder in Mittel- und Südamerika.
Begleitend erscheint eine Publikation mit Texten von Ulrike Grossarth und Siegfried Zielinski.
Der Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1992 von der Kreissparkasse Köln, Trägerin des Käthe Kollwitz Museum Köln, mitfinanziert.