Anlässlich des 500. Todesjahres von Hans Holbein d. Ä. (1465–1524) widmen die Kunstsammlungen und Museen in den Räumen des Schaezlerpalais erstmals seit fast 60 Jahren dem Werk des Malers und Zeichners eine Sonderausstellung in seiner Heimatstadt. Zu seinem 500. Geburtstag war der ältere Holbein 1965 zum letzten Mal in Augsburg zu sehen gewesen: Zeit also, diesen Meister der deutschen Kunst um 1500 erneut auszustellen und damit den Vater des berühmteren Sohnes – Hans Holbein d. J. (1497/98–1543) – zu würdigen.
Präsentiert wird Holbeins Werk nicht in einer klassischen Einzelausstellung, sondern im Kontext mit jenen Künstlerkollegen, mit denen er gemeinsam die Voraussetzungen dafür schuf, dass Augsburg sich um 1500 zur europäischen Kunstmetropole entwickelte. Meisterwerke des Spätmittelalters und der Frührenaissance ermöglichen dabei den Einblick in eine Zeitspanne, in der Augsburg auf dem Gebiet der Bildenden Kunst führend wurde.
Die Ausstellung spannt den Bogen von Holbeins Herkunft aus einer Gerberfamilie, über einzelne künstlerische Stationen, bis hin zu seinen letzten Jahren, die unter dem Eindruck von Grünewalds Isenheimer Altar standen. Hochkarätige Leihgaben aus Berlin, München, Wien sowie aus Privatbesitz bereichern eigene Bestände, die aus konservatorischen Gründen ansonsten nicht ausgestellt sind. Nach mehr als zehn Jahren sind darüber hinaus zwei Zeichnungen aus dem berühmten »Kleine Klebeband« zu sehen, den Augsburg in Verbund mit den Staatlichen Museen Berlin und zahlreichen Stiftungen erwarb.
Als Gastkurator konnte der Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke aus Trier für die Ausstellung gewonnen werden.
Zur Ausstellung wird ein Begleitband im Michael Imhof Verlag (Petersberg) erscheinen.
Eröffnung: Donnerstag, 25. Juli 2024, 18 Uhr im Rokoko-Festsaal des Schaezlerpalais
Die Ausstellung wird maßgeblich unterstützt durch das Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin und die Stadtsparkasse Augsburg.