Als der Hase den Menschen die Nachricht ihrer Unsterblichkeit überbringen soll, verkehrt er sie ins Gegenteil und bewirkt so deren Endlichkeit. So erzählen sich noch heute zahlreiche Gemeinschaften im südlichen Afrika das Märchen von Hase und Mond und es steht stellvertretend für die Veränderung der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur. Genau darauf fokussiert die Ausstellung und gibt Einblicke in vergangene und aktuelle Geschichten dessüdlichen Afrikas, auch im Zusammenhang mit der deutschen Kolonialzeit. Die Darstellung der einzigartigen Vielfalt besonders an großen Säugetieren hat ebenso ihren Platz wie die grandiosen Felsbilder der Frühgeschichte. Hierwerden Beziehungen zwischen Mensch und Tier, von der Steinzeit über die frühe Neuzeit und ihren ethnologischen Zeugnissen bis hin zu den modernen Foto- und Jagdsafaris präsentiert. Es gilt Neugier und Faszination zu wecken und den Schutz der biologischen Vielfalt und die Anerkennung kultureller Diversität zu stärken.

Der südliche Teil Afrikas, insbesondere Namibia, rückt wieder verstärkt in den Fokus Deutschlands. Das reicht von wirtschaftlichen Bestrebungen über den zunehmenden Tourismus bis zur deutschen Kolonialzeit mit dem Genozid an Herero und Nama. Der kritische Blick aus aktueller Perspektive zeigt, dass sich in der Region das seit Jahrtausenden bestehende Wechselspiel zwischen Mensch und Natur verändert. Die Ausstellung möchte genau diesem Wandel nachspüren und sich in mehreren historischen Etappen den Tier-Mensch-Geschichten des südlichen Afrikas zuwenden. So steht ihr Titel, der vom Mythos von Mond und Hase abgeleitet und der bei den San, Nama, Damara und anderen geläufig ist, sinnbildlich für diesen Wandel.

Die natur- und kulturwissenschaftliche Ausstellung kombiniert verschiedene Aspekte und Perspektiven: Die Darstellung der Vielfalt besonders an großen Säugetieren wie Löwen, Nashörnern und Giraffen hat ebenso ihren Platz wie die ältesten Bild-Zeugnisse. Hochauflösende Scans vorgeschichtlicher Felsbilder rahmen die Präsentation der Tiere ein und verdeutlichen die lange Geschichte der Interaktion zwischen Mensch und Tier, die von der Steinzeit bis hin zu den modernen Safaris der Gegenwart reicht. Es gilt Neugier und Faszination für die Biologie, Geografie und Kultur des südlichen Afrikas zu wecken. Der Schutz der biologischen Vielfalt und die Anerkennung kultureller Diversität sind die Kernthemen der Ausstellung. 

Die Ausstellung wird neben den Schauobjekten auch eine Reihe von Mitmachstationen zum Forschen anbieten. Zudem sind ein Katalog und eine Audio-Tour durch die Ausstellung geplant. Ein umfangreiches Begleitprogramm wird derzeit erarbeitet.

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