Pflanzen und Landschaften in der Kunst Wilhelm Laages (1868–1930)
Prasselnde Regentropfen, windstille Wasser, schroffe Gesteinsformen, Sonnenuntergänge, den eigenen Garten, aber auch zarte Blüten und Zimmerpflanzen hielt der Maler und Holzschneider Wilhelm Laage (Stellingen bei Hamburg 1868-1930 Ulm) in seinen Werken fest. Über seine Verbundenheit zur Natur schrieb der Künstler in seinen Lebenserinnerungen: »Mein Blick sah und empfand unbewusst alles in der Landschaft und mein Innerstes nahm das in sich auf.«
Die unbändige Natur mit ihren jahreszeitlichen Wetterphänomenen und Lichtspielen bannte er mit kräftigen Pinselstrichen auf die Leinwand. Auch die vom Menschen im geschützten Garten gesäten oder zur alltäglichen Freude in der heimischen Stube platzierten farbenfrohen Pflanzen schnitt Wilhelm Laage in Holz oder zeichnete sie auf Papier. Durch die Reduzierung auf die unmittelbaren Eigenschaften von Landschaft und Flora in seinen Bildkompositionen schuf der Künstler ausdrucksstarke Formen, die zum Verweilen und einer eingehenden Betrachtung vor den Werken einladen. Wilhelm Laage war besonders dem Holzschnitt zugetan, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als eigenständige künstlerische Technik erst wieder behaupten musste. Der Künstler hat maßgeblich dazu beigetragen, sein damaliges Wirken ist jedoch bis heute noch unterschätzt. Seine Hommage an die Natur zeigt die Ausstellung in rund 70 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Holzschnitten und Lithografien.
Kuratorinnen: Ina Dinter und Anna Katharina Thaler