Sonderausstellung im Oldenburger Schloss
Bereits zum 22. Mal wurde in diesem Jahr der Förderpreis der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg vergeben. Der renommierte Nachwuchspreis will Kunstschaffende aus der Region am Beginn ihrer Laufbahn unterstützen und ihre Werke der Öffentlichkeit bekannt machen. 2024 war der Förderpreis in der Sparte Malerei ausgeschrieben. Gewinnerin ist die gebürtige Oldenburgerin Rahel Goetsch, die mit ihren faszinierenden Arbeiten die Fachjury überzeugen konnte.
Rahel Goetschs Bewerbung beeindruckte die Jury vor allem in ihrer Klarheit und Qualität. Die minimalistische Formensprache und der souveräne Strich ihrer oft großformatigen Werke besitzen eine hohe visuelle Überzeugungskraft. Dabei sind es eher stille Arbeiten, oftmals mit zeichnerischem Charakter, die auf den ersten Blick einer formalen Struktur zu folgen scheinen. So tauchen mitunter rätselhafte Beschriftungen auf, Zahlen, Buchstaben, Abkürzungen, die zur Entschlüsselung der zugrundeliegenden Systematik der Darstellung aufrufen.
Aber auch gegenständliche Darstellungen finden sich in den Werken der Künstlerin: Pflanzen und menschliche Körper, oftmals nur als Fragment, so dass der Eindruck entsteht, das Eigentliche sei das, was gar nicht dargestellt ist. Hierin liegt zugleich die Faszination in Rahel Goetschs Arbeiten, die klar und manchmal fast formalistisch, aber auch poetisch und rätselhaft zugleich wirken.
Die Preisträgerin lernte an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und an der Städelschule in Frankfurt am Main, wo sie 2023 ihr Studium abschloss. Sie kann bereits ein beachtliches künstlerisches Portfolio vorlegen und war bereits an mehreren Gruppenausstellungen beteiligt. Im letzten Jahr erhielt Rahel Goetsch den 26. Bundespreis für Kunststudierende, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vergeben wird.
Die bisherigen Preisträger sind Reinhard Kühl (2003, Fotografie), Michael Ramsauer (2004, Malerei), Michael Beutler (2005, Skulptur und Installation), Matthias Langer (2006, Fotografie), Myriam Quiel (2007, Malerei), Charlotte Mumm (2008, Skulptur und Installation), Knut Sennekamp (2009, Fotografie), Jochen Mühlenbrink (2010, Malerei), Walter Zurborg (2011, Skulptur und Installation), Florian Wenzel (2012, Fotografie), Jan Pleitner (2013, Malerei), Katja Aufleger (2014, Skulptur und Installation), Geeske Janssen (2015, Fotografie), Marc von der Hocht (2016, Malerei), Gerrit Frohne-Brinkmann (2017, Skulptur und Installation), Aaron Rahe (2018, Malerei), Anne-Christin Stroje (2019, Fotografie), Katharina Albers (2020, Malerei), Anneke Kleimann (2021, Skulptur und Installation), Johanna Raabe (2022, Malerei), Simon Ringelhan (2023, Fotografie) sowie Rahel Goetsch (2024, Malerei).