Städtische Galerie Nordhorn zeigt eine Gruppenausstellung mit vier Künstlerinnen und Künstlern, die auf verschiedene Weise mit der Technik der Zeichnung arbeiten. Trotz der Allgegenwart und der einfachen Handhabung digitaler Bildtechniken bietet die Zeichnung nach wie vor eine bedeutende Möglichkeit unmittelbaren künstlerischen Ausdrucks. Zeichnung war und ist geprägt durch eine direkte Verbindung von Sehen, Denken und Handeln. Andererseits haben sich die Arbeitsfelder und die Wahrnehmung von Zeichnung immer wieder stark gewandelt, weil Zeichnung über das Feld der Bildenden Kunst hinaus stets auch in die Alltagskultur hinreichte. Besonders die Entwicklung der erzählenden Zeichnung weist dabei eine lange Geschichte und zugleich eine große Aktualität auf, von den mittelalterlichen Handschriften und dem barocken Einblattruck über Comics, Illustration und Reportagezeichnung bis hin zu Graffiti. Die Ausstellung »Freihändig« stellt künstlerische Positionen vor, in denen das Medium Zeichnung eine zentrale Rolle spielt und die jeweils sehr persönliche Perspektiven auf den eigenen Erfahrungsraum entwickeln. Barbara Wrede greift unter anderem die Erzählweisen historischer Buchillustrationen auf ganz neue Weise wieder auf. Stefan Marx gibt mit frei gezeichneten Schriften und kräftigen Farben Fragmenten von Alltagssprache und Popkultur eine visuelle Form. Meret Kerns Zeichnungen sind sehr körperbezogen, sowohl in der Darstellung als auch in ihrer Arbeitsweise. Sebastian Jung nähert sich mit Serien von Zeichnungen, die er dann um Installationen erweitert, verschiedenen Konfliktzonen und unbewältigten Traumata in der Gesellschaft. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie wird durch Workshops und Aktionen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler begleitet. Zur Ausstellung wird eine Publikation erscheinen.
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