Hella Stoletzkis Malerei und ihr grafisches Werk sind wesentlich geprägt von der Darstellung und kritischen Befragung tradierter Vorstellungen sorbischer/wendischer Identitäten.
Vielfach sind die Sujets der Künstlerin eng an Landschaften, Menschen, Identitäten sowie Lebensbedingungen und -weisen in der Lausitz geknüpft: Ansichten von Tagebaulandschaften, die durch die industrielle Energiegewinnung gekennzeichnet sind, finden sich auf ihren Bildern ebenso wie Bildprotagonist*innen, die teilweise bekleidet mit sorbischen Trachten oder Trachtenversatzstücken wie Hauben in Kombination mit jugendlicher Alltagskleidung sind.
Insbesondere wenn der Darstellungsfokus auf traditionellem Brauchtum liegt, wird die bewusste, gleichwohl traditionsaffirmierende Veränderung deutlich: während in historischen Bildern kulturell homogene Lebenswelten geradezu zementiert werden, skizziert Stoletzki hybride, beizeiten fluide Charakteristika kollektiver und individueller Identitätserzählungen.