Irena Rabinowicz gehörte zu den ersten weiblichen Studenten der Dresdner Kunstakademie. Ihre Kommilitonen – u. a. Otto Dix, Otto Griebel, Peter August Böckstiegel und Bernhard Kretzschmar – waren aus den Schützengräben des Weltkriegs zurückgekehrt und knüpften nun mit abgeklärter Weltsicht an ihre Vorkriegsstudien an. In diesem Umfeld behauptete sich die junge Künstlerin, experimentierte mit expressionistischen und neusachlichen Ausdrucksformen, vertiefte ihr ausgeprägtes Interesse für die Bildnismalerei und machte sich mit ihren einfühlsamen Porträts schnell einen Namen im Dresdner Kunstbetrieb.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 fand diese vielversprechende Entwicklung ein jähes Ende. Als Jüdin verlor sie alle künstlerischen Wirkungsmöglichkeiten und nur ihre sogenannte »Mischehe« schützte sie vor dem Schlimmsten. Der Deportation entkam die Künstlerin 1945 nur durch die Bombardierung Dresdens am 13. Februar.

In der Nachkriegszeit fand sie schnell Anschluss an die sich neu formierenden Künstlerkreise, zunächst auch mit ideologischen Zugeständnissen. Ihre bis Anfang der 1970er Jahre geschaffenen Porträts von Künstlern, Musikern, Schauspielern, Politikern, Wissenschaftlern und Schriftstellern bilden einen interessanten Querschnitt durch die Dresdner Gesellschaft der ersten Nachkriegsjahrzehnte.

Die Ausstellung widmet sich dem Werk der Künstlerin Irena Rabinowicz und präsentiert die bewegte Geschichte ihres Lebens. Begleitend erscheint ein Katalogbuch im Sandstein Verlag.

Das Projekt wird unterstützt vom Förderprogramm »Jüdisches Leben in Kunst und Kultur« der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

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