Von Cezanne bis de Kooning
Jasper Johns, geboren 1930, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine Kunst gilt als Vorläuferin der Pop Art. Johns fing in den späten 1950er-Jahren an, seine ikonischen Gemälde von US-Fahnen und Dartscheiben zu malen – die seriellen Flags und Targets machten ihn international bekannt und seine Werke sind heute über den ganzen Globus verteilt anzutreffen. Nur einem kleinen Kreis dürfte hingegen bekannt sein, dass der Künstler auch als Sammler tätig ist.
Sammlungen von Künstler:innen gehen häufig auf Geschenke oder eine rege Tauschaktivität mit Kolleg:innen zurück. Das trifft auch auf Jasper Johns zu, jedoch längst nicht auf alle Arbeiten seines Konvoluts: Einen großen Teil hat er mit dem sicheren Gespür eines Connaisseurs zusammengetragen und bei Weitem nicht alle Werke stammen von Zeitgenoss:innen. Sie umfassen Blätter aus dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sowohl umfangreiche Werkgruppen – beispielsweise von Paul Cezanne, Pablo Picasso und Willem de Kooning – als auch aussagekräftige Einzelblätter, etwa von Käthe Kollwitz, Marcel Duchamp oder Sol LeWitt, lassen sich darin finden. In ihrer Gesamtheit veranschaulicht die Sammlung Jasper Johns’ Affinität für das Medium der Zeichnung in all seinen Facetten.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel zeigt eine Auswahl von circa 100 Zeichnungen aus der Sammlung von Jasper Johns. Als Ausgangspunkt dient das Thema des menschlichen Körpers, dem sich ein Grossteil der Werke auf Papier widmet. Die Schau vereint eine Vielfalt von zeichnerischen Ausdrucksmöglichkeiten vom Impressionismus über den Abstrakten Expressionismus bis heute und gewährt erstmals einen repräsentativen Einblick in diese einzigartige Sammlung.
Anlässlich der Ausstellung wird im ersten Obergeschoss des Neubaus ein Raum den Werken von Jasper Johns aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel gewidmet. Den wichtigsten Gemälden werden Druckgrafiken aus dem Kupferstichkabinett zur Seite gestellt.
Kuratorin: Anita Haldemann