Jean Leppien gehört zu den bedeutendsten abstrakten Künstlern der Nachkriegszeit. Mit seiner bewegten Biografie steht er stellvertretend für viele künstlerische Schicksale und Werdegänge. Sein letztes Bild aus dem Jahr 1991 zeigt einen teils übermalten Postsack der Deutschen Bundespost – die Verarbeitung seiner Emigration und die Bedeutsamkeit des Briefe Schreibens und Empfangens sind eine mögliche Lesart.
Leppiens Gemälde weisen auf vielschichtige Arten Verbindungen zur Sammlung des Museums auf, wie etwa zu Paul Klee und Willi Baumeister. Besonders die in Reproduktionen kaum zu sehende differenzierte Farb- und Materialbehandlung Leppiens wird in dieser Präsentation mit elf Originalen aus den Jahren 1946 bis 1991 sichtbar.
Im Herbst 2023 hat das Sprengel Museum Hannover die Schenkung aus dem Nachlass des französisch-deutschen Künstlers Jean Leppien (Lüneburg 1910 bis 1991 Paris/Boulogne) empfangen. Die Erbengemeinschaft von Jean Leppien, insbesondere der erst kürzlich verstorbene Senator h.c. Thomas Leppien und seine Frau Karin Leppien, hat auf dankenswerte Weise die kontinuierliche Auseinandersetzung mit seinem Oeuvre, die mit der Ausstellung im Sprengel Museum 2011 bereits einen ersten Höhepunkt gefunden hatte, gewürdigt.
Kuratiert von Carina Plath