Erstmals widmet ein Museum in Deutschland dem hierzulande kaum bekannten dänischen Künstler Jens Ferdinand Willumsen (1863–1958) eine monographische Ausstellung. Der in seinem Heimatland gefeierte Ausnahmekünstler war für die Entwicklung der Moderne in Dänemark ganz wesentlich. Da das Willumsen Museum in Frederikssund ab 2024 saniert und modernisiert wird, ergreift das Museum für Kunst und Kulturgeschichte die einmalige Gelegenheit, 80 Gemälde, Druckgraphiken, Zeichnungen, Fotografien, Keramiken und Plastiken in der Reithalle von Schloss Gottorf auszustellen. Ziel dieser Ausstellung: eine verstärkte Sichtbarmachung sowie Neubewertung des Künstlers auch außerhalb Dänemarks.

Denn Jens Ferdinand Willumsen muss als eine der markantesten Künstlerpersönlichkeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Zunächst noch durch den vorherrschenden Realismus und Naturalismus geprägt, wandelt sich das Œuvre des an der Kopenhagener Akademie ausgebildeten Willumsen seit seiner ersten Reise nach Paris und Südeuropa im Jahr 1888 radikal. Insbesondere die Begegnung mit den Werken der damals aktuellen Kunst Frankreichs beeinflusst sein Frühwerk nachhaltig. 1890 trifft Willumsen erstmals Paul Gauguin in der Bretagne und tritt in einen engen Austausch mit ihm. In den folgenden Jahren führt der Künstler ein nomadisches Künstlerleben zwischen Paris, Südfrankreich, Spanien und Tunis und entwickelt zusehends einen Individualstil, abseits aktueller Entwicklungen in Dänemark oder Europa.

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