Im Förderprogramm »Fonds für Junges Design« der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK) wird 2025 der deutsch-ghanaische Künstler Jojo Gronostay (* 1988) eingeladen, um sich von der Sammlung des MK&G inspirieren zu lassen und für rund sechs Monate im Museum zu arbeiten. Vom 22. Mai bis 3. August 2025 präsentiert Jojo Gronostay die Ergebnisse dieser künstlerischen Arbeit.

Jojo Gronostay arbeitet in den Bereichen Mode, Fotografie und Kunst und beschäftigt sich mit Identität, Repräsentation und Neokolonialismus sowie Recycling und Wertgewinnung in der Modeindustrie. Dabei untersucht er Formen von strukturellem Rassismus, zum Beispiel in seiner Arbeit über die seit den 1940er Jahren verwendete sogenannte »Shirley Card«, einer Farbkarte, die in der Fotoindustrie benutzt wurde, um Farbwerte von Fotopapieren und Filmen auf helle Hautfarbe als Standardwert abzustimmen.

Seit 2017 kauft Jojo Gronostay Secondhandkleidung auf dem Kantamanto Market in Accra, Ghana ein. Mit seinem Kunstprojekt und Modelabel DWMC (»Dead White Men’s Clothes«) wertet er diese Kleidung auf und führt sie zurück auf den europäischen Modemarkt. So hinterfragt er unter anderem globale Verwertungsprozesse von Textilien. Auch in der Fotoserie »Brutalism« (2021) nutzt Gronostay Secondhandware vom Kantamanto Market: Er inszeniert einzeln verkaufte Schuhabsätze als monumentale Objekte, die an brutalistische Gebäude erinnern.

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