Jules Chéret (Paris 1836–1932 Nizza) entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts das Werbeplakat zu einer neuen Kunstform. In einer eigens gegründeten Druckerei, der späteren Imprimerie Chaix, verbesserte er das Verfahren der Farblithografie und schuf insgesamt über 1200 Plakate in verschiedenen Formaten. Die steigende Nachfrage nach Varieté und Theater sowie der wirtschaftliche Aufschwung führten zu einer großen Beliebtheit seiner Plakate. Sammler waren schnell von Chérets Werken begeistert und auch andere Kunstschaffende ließen sich von diesem Medium inspirieren.
Besonders bekannt wurde Chérets fröhlich-leichter Stil, der das Lebensgefühl der Belle Époque widerspiegelte. Im Mittelpunkt seiner Plakate stand fast immer eine attraktive und kokett lächelnde Dame, die sogenannte »Chérette«. Diese weibliche Figur wurde zu einem äußerst erfolgreichen Werbecharakter.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von 16 Plakaten, bei denen es größtenteils um Dauerleihgaben der Oschmann-Stiftung in der Graphischen Sammlung handelt. Sie veranschaulichen eindrucksvoll die Bedeutung von Chéret als »Vater« und »König« des modernen Bildplakats.