Der künstlerische Fokus von Julika Rudelius (*1968 in Köln, lebt in Amsterdam) liegt auf der Art und Weise, wie wir unsere Welt gestalten, als Individuum wie als Gemeinschaft. In ihren Filmen, Fotografien und Performances treibt sie die Neugier auf Menschen, Stereotype und Milieus an, die sie (noch) nicht kennt und meist ganz anders sind, als sie zuvor gedacht hätte. Die Lust, hier einzutauchen und ihren Widersprüchen, Ästhetiken und Funktionsweisen nachzuspüren, prägt ihr Schaffen sowohl auf inhaltlicher wie auf formaler Ebene. Ihr Ausgangspunkt ist die Faszination für und das Erstaunen über das, was wir Menschen uns ausdenken, um uns in gesellschaftlich, politisch oder kulturell geformten Rollen und Klischees einzufügen. Julika Rudelius: »Obwohl ich in meiner Arbeit oft Menschen anspreche, die für von mir kritisierte gesellschaftliche Umstände stehen und von ihnen profitieren, ändert sich mein Verständnis ihrer Beweggründe oft durch meinen künstlerischen Prozess und fügt eine weitere Ebene der Komplexität hinzu, wie ich die Welt in der Kunst sehe und darstelle.«

The Emperor’s New Mall in der Weserburg konzentriert sich auf perfektionierte Oberflächen – auf unsere äußere Erscheinung, unser Auftreten, unsere Statussymbole und die Verführung, die von ihnen ausgeht, für die Protagonist:innen in den Arbeiten wie für die Betrachter:innen davor. Wieviel davon ist von uns selbst gewählt und damit tatsächlich individuell? Wieviel ist durch gesellschaftliche Normen, kapitalistische Werte und unterbewusste Prägungen vorgegeben? Was ist Geste, was Haltung? Und worin liegt ihre Faszination? Diesen Fragen geht die Künstlerin in drei Filmen und einer umfangreichen Serie von Fotografien nach. Ihr neuester Film und die Fotoserie feiern in der Weserburg ihre Premiere.

Kuratiert von Janneke de Vries

Eröffnung: 9. Mai 2025, 19 Uhr

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