Zahllose Unbekannte, ständige Überraschungen, täglich neue Herausforderungen, 20 Monate, über 10.000 Objekte, Stickstoffzelte, Thermokammern, Kartonberge und Schuttmulden – nach fast 120 Jahren wurde das 1904 erbaute Stader Heimatmuseum ausgeräumt.

Die Herausforderung alte Sammlungsstandorte aufzulösen und die Exponate für den langfristigen Erhalt in bedarfsgerechten, sicheren Depots unterzubringen, beschäftigt aktuell viele Ausstellungshäuser. Diesen wichtigen Prozess durchlaufen auch die Museen Stade, seit sie die Verantwortung für die bedeutenden Sammlungen des Stader Geschichts- und Heimatvereins übernommen haben. Vieles davon war im Gebäude des Heimatmuseums untergebracht, das wegen Sanierungsbedarfs komplett geräumt werden musste. Archäologische Funde, Schätze aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, Mobiliar des Bürgertums aus dem 19. Jahrhundert und volkskundliche Gegenstände wurden dabei bewegt. Vom Keller bis zum Spitzboden des historischen Museumsbaus – alle Ausstellungsräume und Abseiten waren mit Objekten gefüllt, tausende davon bisher nicht inventarisiert. Begonnen hatte das aufwendige Projekt bereits sukkzessive seit 2020 während der Corona-Pandemie. Im Frühjahr 2024 war es nun endlich soweit – das Heimatmuseum ist leergeräumt. Ein Großprojekt geht damit für die Museen Stade vorerst zuende. Die Nachbereitung mit Inventarisation, Restaurierung und finaler Einlagerung im Depot steht allerdings noch bevor.

Wie gehen wir heute in den Museen mit solchen, teils unbearbeiteten Sammlungsbeständen um, welche Herausforderungen sind zu meistern und wie läuft so eine „Evakuierung“ ganz praktisch ab? Wir laden Sie dazu ein, hinter die Kulissen und in die Kartons zu gucken!

Erstmals gibt ein Museum intensive Einblicke in diesen sonst unsichtbaren Prozess. Das gesamte Projekt wird detailliert dargestellt. Vom Vorsortieren der Objekte über die Reinigung und Dokumentation bis zur Dekontamination, Verpackung und langfristigen Einlagerung im Depot – alle Arbeitsschritte werden in der Ausstellung vorgestellt. Auch die konservatorischen Maßnahmen wie die Stickstoff- und Thermobehandlung der Objekte werden anschaulich erläutert. Dabei kommen alle Mitarbeitenden des Projekts zu Wort und berichten von ihren Erlebnissen während der Durchführung.

So lernen Sie ein Stück Stader Museumsgeschichte kennen und werden gleichzeitig in die wichtigen musealen Aufgabenfelder des Sammelns und Bewahrens eingeführt. Zahlreiche Objekte aus der Sammlung werden in diesem Rahmen erstmals öffentlich präsentiert.

Gefördert wurde das Projekt zur Sicherung der Sammlungen im Heimatmuseum durch den Landkreis Stade, die VGH-Stiftung, die Sparkasse Stade-Altes Land, die Kreissparkasse Stade und den Landschaftsverband Stade.

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