Anlässlich des 110. Jahrestags des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges präsentiert die Kabinettausstellung Lithographien namhafter Künstler aus der Serie Kriegszeit. Künstlerflugblätter.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 wurden weite Teile der deutschen Bevölkerung von der allgemeinen Kriegseuphorie erfasst. Parteien und Presse stellten sich unter dem sogenannten »Burgfrieden« geschlossen hinter Kaiser und Konflikt.

Sonst eher obrigkeitskritisch eingestellt, veröffentlichte der Verleger und Galerist Paul Cassirer ab 1914 die Zeitschrift Kriegszeit. Künstlerflugblätter. Hieran beteiligt war eine Vielzahl von Künstlern der Avantgarde, bsp. Max Beckmann, August Gaul, Otto Hettner, Willy Jäckel, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Max Slevogt, Wilhelm Trübner. Ihre grafischen Arbeiten fangen unterschiedliche Perspektiven der neuen Realität ein. So spiegeln sie die anfängliche Kriegsbegeisterung und den übersteigerten Patriotismus im wilhelminischen Kaiserreich wider. Angesichts des Kriegsgeschehens wich beides jedoch rasch aus dem Bildprogramm, stattdessen wurden nun dessen verheerende Folgen thematisiert. In der Konsequenz – auch des eigenen Fronterlebnisses – entschied sich Cassirer die Künstlerzeitschrift 1916 einzustellen.

Das Mittelrhein-Museum zeigt die motivische Vielfalt der Künstlerflugblätter, die sowohl die Darstellung von Kriegsschauplätzen und Kampfszenen als auch Porträts populärer deutscher Heerführer sowie Karikaturen und allegorische Verschlüsselungen der Kriegsparteien umfasst. Ergänzt wird die Auswahl durch ein Konvolut von Dokumenten, das in Form von amtlichen Bekanntmachungen, Presseerzeugnissen, Postkarten oder persönlicher Korrespondenz die innerdeutsche Lage während der Kriegsjahre illustriert.

Mit Hans Baluschek, Ernst Barlach, Max Beckmann, August Gaul, Willi Geiger, Otto Hettner, Willy Jäckel, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Oskar Nerlinger, Max Oppenheimer, Wilhelm Trübner, Hedwig Weiss u.a.

In Kooperation mit der Sammlung Framhein

Eröffnung: Freitag, 27. September 2024, 19 Uhr

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