Seit wann arbeiten eigentlich Künstlerinnen in Koblenz? Diese Frage stand am Anfang dieser Ausstellung. Ausgehend von der Sammlung des Mittelrhein-Museums und angereichert mit vielen Leihgaben, zeigt diese Ausstellung die weibliche Seite der Kunst in Koblenz. Wer waren die ersten Künstlerinnen? Wie wurden sie ausgebildet? Unter welchen Bedingungen arbeiteten sie? Und welches Echo fanden sie beim Publikum? Zu Beginn waren es noch isolierte Erscheinungen, oft abhängig von biografischen Zufällen und den Möglichkeiten, sich eine private Ausbildung leisten zu können.
Das bekannteste Beispiel aus dieser Zeit ist sicher Gabriele Münter (1877–1962), deren künstlerische Anfänge in ihrer Koblenzer Schulzeit liegen und die erst später in München privaten Kunstunterricht bei Wassili Kandinsky nehmen konnte. Ausgewählt haben wir Künstlerinnen, die in Koblenz geboren oder hier aufgewachsen sind oder eine relevante Zeit hier vor Ort gewirkt haben. Ein Wendepunkt war sicher die Zulassung von Frauen zum Studium an staatlichen Kunstakademien in der Weimarer Republik. Auch die Rolle von Künstlerinnen in der NS-Zeit zwischen Exil und Konformismus wird an Beispielen erhellt. Jedoch traten akademisch ausgebildete Künstlerinnen erst nach 1945 in Koblenz vermehrt in
Erscheinung.
Die Ausstellung zeigt eindrücklich den enormen Wandel in der Koblenzer Kunstwelt, was die Möglichkeit der Teilhabe von Frauen angeht.
Mit Martine Andernach, Gisela von Baum, Jacqueline Diffring, Elisabeth Hansen, Gabriele Münter, Edith Peres-Lethmate, Emy Roeder, Aen Sauerborn, Lucia Schmidt, Gisela Schmidt-Reuther, Ina Stein-Wiese u. a.
Eröffnung: Freitag, 17. Mai 2024, 19 Uhr