Alfred Salmony und die Sammlung des Museums für Ostasiatische Kunst Köln während der Weimarer Republik 1918–1933
Alfred Salmony (1890–1958) prägte als erster stellvertretender Direktor maßgeblich die Sammlungsgeschichte des 1913 eröffneten Museums für Ostasiatische Kunst. Er war ein passionierter Kunstwissenschaftler mit engen Kontakten zu Künstlerkreisen im Rheinland und zu globalen Händlernetzwerken. Getragen von seiner Begeisterung für die Idee von der Gleichheit aller Künste kuratierte er wegweisende Ausstellungen, wie die Vergleichswerteausstellung von 1921/22. Unter der Leitung von Frieda Fischer-Wieruszowski, einer derersten Museumsdirektorinnen Deutschlands, lautete das gemeinsame Motto »Kunst ist das Programm!«.
Die gleichnamige Ausstellung zeigt eine Auswahl von rund 100 Exponaten, die auf die Ankaufsinitiative Salmonys zurückgehen. Darunter sind edelsteinartige Jaden und kostbare frühchinesische Preziosen, wie Anhänger und Gürtelspangen, Haarnadeln und Bronzespiegel. Präsentiert werden auch chinesische buddhistische Steinskulpturen, die Salmony in der ersten Publikation des Hauses 1922 veröffentlichte, sowie eine Rekonstruktion der Vergleichswerteausstellung, in der Kunstwerke aus verschiedenen Kölner Museen einander gegenübergestellt waren.
Salmony floh 1933 vor dem NS-Regime nach Amerika und unterrichtete bis kurz vor seinem Tod am renommierten Institute of Fine Arts in New York. In Deutschland fast vergessen, zählt Salmony in den Vereinigten Staaten zu den bekannten Wissenschaftlern der Ostasiatischen Kunstgeschichte. Begleitend zur Ausstellung erscheint die erste Monografie zu Alfred Salmony, in der die Sammlungsgeschichte des Museums für Ostasiatische Kunst während seiner Kölner Jahre aufgezeigt wird.