Die Gemälde Lara Kaisers zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte – insbesondere der Geschichte der Malerei. Die Künstlerin greift in mehreren Arbeiten ähnliche Bildsujets auf untersucht damit die Entstehung eines malerischen Bildes. Indem sie im Gemälde die grundlegenden malerischen Möglichkeiten sichtbar macht, die den Schaffensprozess zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Fläche und Zeichnung, zwischen Geste und Struktur verankern, führt sie mit malerischen Mitteln einen Diskurs über die Malerei selbst. 

Obgleich sie oftmals »banale« und alltägliche Objekte zum Sujet haben, thematisieren sie komplexe Überlegungen zum Entstehen eines Bildes. So wird bei Lara Kaiser beispielweise das für die Malerei so paradigmatische Bild eines Vorhangs, das nicht nur auf den Malerstreit der Antike verweist, sondern auch auf die Thematik der Malerei als »Fenster« in die Welt anspielt, zu einer Auseinandersetzung mit Abstraktion und Figuration. Die scheinbar lapidare Anordnung von Objekten in ihren Bildern bilden Anlass zu differenzierten Seherfahrungen von Farben und Flächen, Körpern und Linien, Licht und Schatten, die sich einerseits zu einem komplexen Raumeindrücken fügen, andererseits aber immer auch auf die Mittel der Darstellungsmodi verweisen.

Lara Kaiser (*1996 in Witten) ist die Stipendiatin »Junge Kunst« der Stadt Mülheim an der Ruhr der Jahre 2022–2024. Das zweijährige Atelierstipendium im Schloss Styrum zeichnet eine/n Absolvent:in der Abschlussklassen der Kunstakademien in Münster und Düsseldorf sowie der Folkwang Universität in Essen aus. Im Abschluss an die Atelierzeit zeigt das Kunstmuseum Mülheim eine Auswahl der in dieser Zeit entstandenen Arbeiten. 

Eröffnung: Samstag, 23. November 2024, 17 Uhr

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