Der britische Maler Lewis Hammond (* 1987 in Wolverhampton, UK) lässt sich von künstlerischen Vorbildern aus der Renaissance bis zum Surrealismus inspirieren. Seine Bilder – oft sind es Porträts ihm nahestehender Personen – wirken als sei die Zeit in ihnen angehalten worden. Die dunklen, manchmal ins Unheimliche kippenden Leinwände geben den Einflüssen vergangener Epochen und unterschiedlicher Kulturen viel Raum. Sie scheinen sich einem flüchtigen Konsum des Gezeigten zu verschließen. Mit ihren symbolisch aufgeladenen Darstellungen und ihrem Fokus auf physisch präsente Körper bilden sie ein faszinierendes Gegengewicht zum schnelllebigen Strom digital vermittelter Eindrücke, der tagtäglich unsere Bildschirme flutet.

Ganz im Hier und Jetzt verankert, reichen die Wurzeln von Hammonds Arbeiten dennoch tief unter die Oberfläche des Zeitgenössischen. Gegenwärtige Konflikte klingen in ihnen ebenso an wie namenlose Urängste. Doch die Gefahren lauern hinter dem Horizont des unmittelbar Bewussten und Sichtbaren. Im Vordergrund stehen kraftvolle Figuren, die ihre Würde und persönliche Tiefe dem Chaos entgegenhalten, das um sie herum herrscht. Andere erscheinen wie Verkörperungen des Beunruhigenden, das sich wie ein Fiebertraum durch die Gemälde zieht. Teils werden sie bewohnt von halbmenschlichen Wesen oder platzieren die Dargestellten in fantastische Architekturen. Hammonds Bilder erzählen vielschichtige Geschichten vom Anderssein und der Entfremdung, sie transportieren aber ebenso etwas von der magischen Schönheit zwischenmenschlicher und ganz persönlicher Erfahrungen.

Das Kunstpalais zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland.

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