Warteräume sind der alltägliche Beweis für die von Einstein formulierte Raumzeit, als ein wesentliches Element seiner Relativitätstheorie. In ihnen verstreicht die Zeit, bedingt durch den Ort, auf besondere Weise. Würden wir in der Lage sein über den Zeitkorridor hinauszusehen, den wir als unsere Existenz begreifen, wie würde der Warteraum im Wolfsburger Hauptbahnhof sich anfühlen? Wem würden wir begegnen? Wie weit würde er sich ausdehnen?

Bahnhöfe sind Orte des Durchgangs. Zwischen den Zügen entsteht ein Vakuum. Die Kunst-Station mit der aktuellen Arbeit von Lotte Lindner & Till Steinbrenner scheint sich darin ins Unendliche auszudehnen. Menschen sitzen dort auf Bänken. Scheinbar existieren sie in verschiedenen Zeitzonen, über deren Grenzen hinweg sie nicht miteinander sprechen können. Sie bleiben alle zusammen einsam Wartende.

Das Künstlerduo Lindner & Steinbrenner lebt und arbeitet seit 2002 in Hannover. Sie lassen sich nicht auf ein Medium festlegen. Ihre oftmals performativen und ortsspezifischen Arbeiten untersuchen die Beziehungen zwischen Menschen und Orten. An den jeweiligen Ort geknüpfte Erwartungen werden von ihnen ebenso thematisiert wie seine Funktion oder aktuelle Nutzung. Mit ihren Arbeiten schaffen sie Situationen, in denen Besucher:innen zu Beteiligten werden. Ihre Arbeiten waren u.a. zu sehen im Sprengel Museum Hannover, Marta Herford, MoMa PS1/New York, Tate Modern/London, Museu Berardo/Lissabon, der Kestnergesellschaft und dem Kunstverein Hannover.

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