Beginnend mit den fotoexperimentellen Bildwerken von Kubiak & Rauch, die neben ihren Karrieren als Einzelkünstler ab den frühen 1990er Jahren für mehr als 10 Jahre als Künstlerduo arbeiteten, spannt die Ausstellung einen Bogen zu aktuellen Bildern von Ludwig Rauch.
Kubiak & Rauch, das sind Johannes Ulrich Kubiak (geb. 1961 Annaberg-Buchholz, lebt und arbeitet in Berlin) und Ludwig Rauch (geb. 1960 Leipzig, lebt und arbeitet in Berlin) entwickelten Schichtungs- und Montageverfahren mit fotografischem Rohmaterial, die zunächst eine unbegrenzte Variabilität in der Motiventfaltung ermöglichten und damit zu einer Bildform führten, die zwischen grafischer und fotografischer Anmutung mit Malereiprinzipien führten. Denn das fotografische Ausgangsmaterial wurde in eine Form der Lichtmalerei überführt, deren Tiefenwirkung mit herkömmlichen Techniken der Bildherstellung nicht zu erreichen gewesen wäre.
Obschon die Bildwerke von Kubiak & Rauch als auch die aktuellen Arbeiten von Ludwig Rauch technisch betrachtet der Fotografie zuzuschreiben sind, sind die Bildkonzepte des Künstlerduos ebenso wie des Einzelkünstlers Ludwig Rauch in den ästhetischen Formulierungen jedoch profund in der Malerei verortet. Motive und Sujets aus unterschiedlichen Themenbereichen werden zu einer Art spielerischem Surrealismus mit teilweise barocker Anmutung verknüpft. Der Bezug zur klassischen Kunst- und Bildgeschichte ist nicht nur ikonographisch evident, vielmehr spielt auch das inhaltliche Repertoire auf die großen, basalen Menschheitsfragen der Historie an: Natur, Architektur und menschlicher Körper (sowie deren Verbindung als Grundlage menschlichen Daseins).