Das programmatische Selbstverständnis der städtischen Kunstsammlungen ist seit ihrer Gründung 1920 auf die Gegenwartskunst gerichtet. Die hier getroffene Auswahl zeigt ergänzend zur Galerie der Moderne im obersten Geschoss und der Ausstellung »Brücke und Blauer Reiter« weitere repräsentative Werke der Klassischen Moderne; darunter von Heinrich Campendonk, Lyonel Feininger, Max Beckmann, Carl Hofer, Gabriele Münter und, exemplarisch, auch zeitgenössischen Künstlern.
Eine besonders enge Beziehung verband den ersten Museumsdirektor Friedrich Schreiber-Weigand mit Karl Schmidt- Rottluff; heute der international bedeutendste Künstler aus Chemnitz. Die Kunstsammlungen Chemnitz beherbergen eines der größten Konvolute seines malerischen und graphischen Werkes. Karl Schmidt-Rottluff ist ein maßgeblicher Vertreter des figurativen Expressionismus. Er hat 1905 in Dresden die Künstlergruppe Brücke mit seinen Freunden Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel gegründet. Seinem künstlerischen Selbstverständnis folgend, trat er für eine freie, nicht-akademische Kunst ein. Diese sollte den Zusammenhang von Leben, Erleben und Schaffen zum unmittelbaren Ausdruck bringen.