Menschen in überfüllten Booten, den Naturgewalten und Angriffen von Piraten ausgeliefert: Diese Bilder bestürzen Ende der 1970er Jahre die Menschen, als Hunderttausende Vietnamesen in Folge des Vietnamkriegs aus ihrem Land fliehen.
Auch an Rupert Neudeck gehen diese Bilder nicht spurlos vorbei. Als Kind ist er mit seiner Mutter und den Geschwistern aus Danzig geflohen. Die von Hunger und Angst geprägte Flucht hat sich tief in sein Gedächtnis eingegraben. Er muss etwas tun, muss helfen. Mit Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll gründet er 1979 das deutsche Komitee »Ein Schiff für Vietnam«. Es ist der Startschuss für ein humanitäres Hilfsprojekt, das ihn Zeit seines Lebens nicht mehr loslassen wird.
Die Ausstellung beleuchtet das Leben und Wirken von Rupert Neudeck anhand zahlreicher Dokumente und Objekte aus dem Nachlass des 2016 verstorbenen »humanitären Radikalen«.