Marc Chagall (1887–1985) ist einer der faszinierendsten Künstler der Moderne. Die Ausstellung im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, die in Kooperation mit der Albertina in Wien entsteht, befasst sich in einer monografischen Ausstellung mit dem Werk des russisch-französischen Malers. Aufgewachsen in der Kleinstadt Witebsk (im heutigen Belarus) als ältestes Kind einer jüdisch-orthodoxen Familie, reflektierte Chagall zeitlebens seine Herkunft. Seine Bilder erzählen vom Alltag und Gebräuchen, aber auch von Ausgrenzung und Pogromen. Sie handeln vom Trauma der Verfolgung, aber auch vom Traum eines besseren Lebens. 

Seine phantastisch-poetischen Bildwelten sind von leuchtend intensiver Farbigkeit, seine Motive bis heute rätselhaft. Die Ausstellung im 40. Todesjahr des russisch-französischen Malers umfasst rund 100 Werke aus allen Schaffensphasen. Ein Schwerpunkt liegt auf den frühen Arbeiten, die zwischen 1910 und 1923 entstanden sind. Als junger Künstler in Paris experimentierte Chagall mit Fauvismus und Kubismus und verband die neuen stilistischen Tendenzen mit jüdischen Motiven und russischer Folklore. Das war einzigartig in seiner Zeit und machte ihn zum »Wunderkind der Moderne«. In der Ausstellung werden nicht nur die malerischen Einflüsse auf das Frühwerk Chagalls nachvollziehbar. Zu entdecken ist ebenso die weniger bekannte dunkle und gesellschaftskritische Seite des Künstlers, die bis heute ihre Relevanz nicht verloren hat.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der ALBERTINA, Wien, und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Rudolf-August Oetker-Stiftung.

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