Im Jahr 2005 präsentierte Marina Abramović 7 Easy Pieces im New Yorker Guggenheim Museum. Für ihre 7 je 7-stündigen Reinszenierungen der Performances verschiedener Künstler:innen holte sie jeweils die Genehmigung des/der Künstler:in oder des Nachlasses ein und bezahlte für die Nutzung der Idee im Rahmen ihrer Re-Performance. Eine der ikonischen Aktionen, die sie erneut aufführte, war Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt von Joseph Beuys. Beuys hatte die Aktion 1965 konzipiert und in der Düsseldorfer Galerie Schmela ausgeführt. Die Dokumentation von Abramović’s Re-Performance sowie Beuys‘ ursprünglicher Inszenierung bilden den Ausgangspunkt für weitere künstlerische Forschung im Joseph Beuys Archiv und im Sammlungsbestand des Museums Schloss Moyland mit dem Marina Abramović Institute (MAI).
Eine Gruppe internationaler Künstler:innen wird so eine Reihe neuer ortsspezifischer long durational performances schaffen, die das Performative des Beuys-Bestands im Museum Schloss Moyland neu beleben und eine Reaktivierung des Dialogs zwischen Kunst und Besucher:innen des Museums bewirken. Damit werden zugleich die tradierten Regeln für das Bespielen einer sammelnden Kunstinstitution zugunsten einer experimentellen Öffnung und Prozesshaftigkeit außer Kraft gesetzt. Das Marina Abramović Institute wird hier zum ersten Mal eine einmonatige Residency mitgestalten und neue, auf künstlerischer Recherche im Archiv und der Sammlung basierende Performances vor Ort entwickeln.
Kuratiert von Serge le Borgne (MAI), Antje-Britt Mählmann und Billy Zhao (MAI)