Die Ausstellung »Matter of South (MoS) – Biomaterial Cultures from Latin America« untersucht, wie Biomaterial-Initiativen in Lateinamerika Kultur und biologische Vielfalt nutzen, um durch die Erforschung biotechnologisch hergestellter Materialien neue Möglichkeiten für die Zukunft zu schaffen. Dieses Bestreben zielt darauf ab, die Beziehung des Menschen zu seiner unmittelbaren Umgebung neu zu gestalten, gleichzeitig das etablierte extraktivistische Modell zu hinterfragen und Alternativen dazu zu bieten.

Archiv der Biomaterialien

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das »Archiv der Biomaterialien«. Die Installation stellt Initiativen aus Lateinamerika anhand von Biomaterialproben und dokumentarischen Aufzeichnungen über verschiedene Arten von Prozessen und Herstellungskontexten in der Region vor. Alle Elemente sind durch eine dynamische Karte miteinander verbunden, die die vielfältige Landschaft der Biomaterial-Initiativen an verschiedenen Standorten veranschaulicht. Dieses kollaborative, interdisziplinäre Netzwerk zielt darauf ab, Projekte, Gruppen und Einzelpersonen zu dokumentieren, zu verbinden und zu präsentieren, die sich in der gesamten Region mit der Erforschung von Biomaterialien und Bio-Manufacturing beschäftigen.

In diesem Teil der Ausstellung haben die Besucher:innen die Möglichkeit, Vielfalt, Einzigartigkeit und Reichtum der Entwicklung von Biomaterial-Initiativen in verschiedenen Teilen Lateinamerikas zu erkunden und sie sensorisch zu erfahren.

Die interaktive Karte der Biomaterialien ist das Ergebnis umfangreicher Erhebungen und Datenanalysen von mehr als 200 Biomaterialien-Initiativen in der Region, die ein breites Spektrum an Produkten, Kunst, akademischer Forschung und Initiativen zur Verbreitung dieser Praktiken unter verschiedenen Zielgruppen abdecken. Während die Ausstellung stattfindet, bleibt der Kartierungsprozess offen und erweitert sich um neue, bisher unbekannte Initiativen.

Manifest der Biomaterialien

Im Rahmen der Ausstellung wird ein »Manifest der Biomaterialien« präsentiert, das eine Reihe von Diskussionen und Perspektiven von Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen zu diversen Themen im Zusammenhang mit diesem aufkommenden Paradigma zusammenführt. Mit der Ausarbeitung des Manifests soll ein gemeinsames Narrativ entstehen, das die verschiedenen Standpunkte, einschließlich ihrer Widersprüche, in Bezug auf den aktuellen Stand der Biomaterialien, die vorherrschenden Leitprinzipien und die charakteristischen Merkmale dieser Initiativen in der Region zusammenfasst.

Das ultimative Ziel bei der Entwicklung des Manifests ist es nicht, endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen, die eine absolute oder dauerhafte Wahrheit diktieren, sondern vielmehr eine Momentaufnahme der kollektiven Bemühungen von Einzelpersonen zu diesem bestimmten Zeitpunkt zu bieten.

Plattform »Matter of South«

»Matter of South« bietet eine Plattform für Dialog, Kreativität und Zusammenarbeit und lädt die Teilnehmenden ein, das transformative Potenzial der Biomaterialkulturen in Lateinamerika zu erkunden. Durch die Hervorhebung lokaler Initiativen und die Förderung des gemeinschaftlichen Engagements will die Initiative einen positiven Wandel anstoßen und zu mehr symbiotischen Praktiken zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Wesen in unserer Umwelt anregen.

Kuratorisches Team

»Matter of South (MoS) – Biomaterial Cultures from Latin America« wird kuratiert von Heidi Jalkh (Argentinien), Gisela Pozzetti (Argentinien) und Valentina Aliaga (Chile).

Die Ausstellung ist ein Projekt im Rahmen der Plattform »More than Human« am Kunstgewerbemuseum, die von Claudia Banz kuratiert wird.

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