Die Ausstellung zeigt Werke aus der Sammlung Grafik und Malerei des BLMK, die den Blick in die düsteren, melancholischen Sphären des modernen Seelenlebens richten.
Manfred Böttcher, Manfred Butzmann, Hans Grundig, Lea Grundig, Manfred Kastner, Konrad Knebel, Harald Metzkes, Núria Quevedo, Ernst Schroeder, Trak Wendisch u.a.
Anders als in vormodernen Gesellschaften wird der Mensch heutzutage nicht mehr in geschlossene Welterklärungssysteme hineingeboren. Die Freiheit des Menschen zwingt ihn, selbst nach Identität und Lebenssinn zu suchen. Dabei kann der empfundene Mangel an authentischer Einheit zwischen Individuum und Welt eine schmerzhafte Nachdenklichkeit auslösen, die gemeinhin als Melancholie bekannt ist. Spätestens seit der Frühromantik ist diese Bruchlinie immer wieder Ausgangspunkt philosophischer und ästhetischer Überlegungen geworden.
Die Ausstellung zeigt Werke aus der Sammlung Grafik und Malerei des BLMK, die den Blick in genau diese düsteren Sphären des modernen Seelenlebens richten. Wichtige Aspekte sind dabei die Flüchtigkeit der Momente und Erscheinungen oder die Tristesse des Alltags. Genauso werden aber auch Entfremdungsgefühle zwischen dem Individuum und seinen Mitmenschen, der Natur oder seiner städtischen Umgebung künstlerisch verarbeitet. Dabei erzeugt der melancholische Blick ein komplexes Spannungsfeld, das sich zwischen Gegensätzen wie Einsamkeit und Freiheit, Verfall und Erneuerung oder auch Optimismus und Pessimismus bewegt.