Die Sammlung Ulmberg ist eine der wichtigsten Sammlungen der Klassischen Moderne in Europa und wird nun erstmals öffentlich gezeigt. Nebst Werken von Ernst Ludwig Kirchner umfasst sie auch zahlreiche Werke von Künstlern, die eng mit ihm und dem Expressionismus verbunden waren.
So zum Beispiel weitere Mitglieder der Künstlergruppe «Brücke» sowie Max Beckmann, Lyonel Feininger, August Macke und Emil Nolde. Aber auch Werke von bedeutenden zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Werke von Francis Bacon, Louise Bourgeois, Lucio Fontana oder Pierre Soulages, sind in der Sammlung vertreten. Schliesslich steht die Sammlung Ulmberg auch für Konkrete Kunst mit Werken von namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Max Bill, Gottfried Honegger, Imi Knoebel, Verena Loewensberg oder Richard Paul Lohse.
Für Davos besteht die Chance, die Sammlung Ulmberg künftig als Dauerleihgabe im Kirchner Museum zeigen zu können. Dazu ist ein Erweiterungsbau geplant.
Die Ausstellung Neue Meisterwerke. Sammlung Ulmberg vereint die herausragenden Kunstwerke der Sammlung Ulmberg, ergänzt durch einzelne Werke des Kirchner Museum Davos. Im Mittelpunkt stehen neben den Gemälden Ernst Ludwig Kirchners weitere Meisterwerke des Expressionismus, der klassischen Moderne und der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese einzigartige Präsentation beleuchtet die Synergien zwischen den beiden bedeutenden Kunstsammlungen und zeigt auf, wie die Sammlung des Kirchner Museum Davos mit der Übernahme der einzigartigen Bestände der Sammlung Ulmberg wächst und sich vertieft.
Ein starker lokaler Bezug zu Davos zeigt sich innerhalb der Sammlung Ulmberg an den umfangreichen Beständen zum malerischen Werk von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) und Philipp Bauknecht (1884–1933). Expressionistische Meisterwerke aus der Hand Kirchners, sowohl aus der Zeit vor als auch nach seiner Emigration in die Schweiz, bilden gemeinsam mit thematisch passenden Highlights aus der Sammlung des Kirchner Museum Davos den Auftakt der umfangreichen Gemäldepräsentation.
Kirchners Malerfreunde und Brücke-Kollegen – Erich Heckel (1883–1970), Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976) und Max Pechstein (1881–1955) – überzeugen durch farbintensive und ausdrucksstarke Gemälde. Diese Künstlergruppe revolutionierte die Kunst ihrer Zeit mit der Etablierung der expressiven Malweise, den leuchtenden Farben und kräftigen Formen. Abseits der Künstlergruppe Brücke ergänzen Werke von Max Beckmann (1884–1950) den Bereich der Klassischen Moderne. Die rätselhafte Symbolik und dunkle Farbigkeit dieser Gemälde werden durch die leuchtend, kristallinen Farbflächen Lyonel Feiningers (1871–1956) kontrastiert.
Die innovative Kunst der Nachkriegszeit und die künstlerischen Neuaufbrüche im Bereich der Abstraktion veranschaulichen unter anderem Werke von Fritz Winter (1905–1976) und Willi Baumeister (1889–1955). Surrealistische Aspekte dieser Entwicklung bezeugen fantastische Bilder von Max Ernst (1891–1976) in einem weiteren Saal unter Ergänzung der sogenannten lyrischen Abstraktionen durch einen emotionalen Farbauftrag in den Arbeiten von Serge Poliakoff (1900–1969).
Ein abschliessendes Kapitel widmet sich der monumentalen Nachkriegsmalerei: Grossformatige, ausdrucksstarke Werke von Pierre Soulages (1919–2022), Hans Hartung (1904–1989) und Lucio Fontana (1899–1968) sowie einzigartige Gemälde von Francis Bacon (1909–1992) und Georg Baselitz (geb. 1938) zeigen die eindrückliche Kraft und Vielfalt der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die gemeinsame Präsentation dieser Bestände im Rahmen der Ausstellung Neue Meisterwerke. Sammlung Ulmberg verwandelt das Kirchner Museum Davos somit in ein strahlendes Zentrum der modernen Malerei.