Kuratiert von Julius Kaftan und Lina Kröger
Die Ausstellung »Nie wieder und jetzt« setzt sich mit Rechtsextremismus auseinander. Sie fragt nach dem historischen Vermächtnis und der sozialen wie politischen Aktualität rechtsextremen Gedankenguts, der Verbreitung nationalsozialistischer und neonazistischer Symbole und Ideologien und dem Umgang mit dem schwierigen Erbe des Nationalsozialismus in den Familiengedächtnissen der deutschen Bevölkerung.
Und sie zeigt zugleich einen Möglichkeitsraum der Vergangenheitsbewältigung auf: Die Ausstellung versteht sich als Versuch, Reflexionsprozesse zu initiieren, in der durch die Thematisierung individueller und kollektiver Erinnerungen eine Standortbestimmung und Selbstkritik ermöglicht wird.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Workshop der Künstlerin Laura Fiorio und einem Performanceprogramm vom Kollektiv Scheherazade.
Die Duo-Ausstellung vereint die künstlerischen Arbeiten der Künstle:innen Laura Fiorio und Jakob Ganslmeier.
Eröffnung
8.5.2024 ab 18:00 Uhr, Eintritt frei
Am Mittwoch, den 8. Mai 2024, lädt der Bärenzwinger ab 18 Uhr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung »Nie wieder und jetzt« ein.
Die Duo-Ausstellung vereint die künstlerischen Arbeiten der Künstler:innen Laura Fiorio und Jakob Ganslmeier.
In vier Ausstellungen unter dem Titel »Kanten und Knoten« erkundet der Bärenzwinger Linien als grundlegendes Element von Netzwerken, in denen Knoten für Menschen oder Orte stehen und Kanten die Beziehungen zwischen ihnen darstellen – angelehnt an die Graphentheorie, nach der Knoten einzelne Punkte und Kanten die Verbindungen zwischen ihnen repräsentieren.
Die zweite Ausstellung im Jahr 2024 geht der Frage nach, welche Grenzverhandlungen und Verbindungen im Kontext des (Rechts-)Extremismus entstehen.
Aufruf zur Abgabe
Für die Ausstellung »Nie wieder und jetzt« im Bärenzwinger Berlin laden die Kurator:innen Lina Kröger und Julius Kaftan zusammen mit der Künstlerin Laura Fiorio dazu ein, sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Dabei soll es insbesondere um die Thematisierung des Nationalsozialismus und den Umgang mit diesem Erbe in den Familiengedächtnissen der deutschen Bevölkerung gehen. Ausgehend von ihrer eigenen Familiengeschichte beschäftigt sich die italienische Künstlerin Fiorio mit den Möglichkeiten, tabuisierte und verdrängte individuelle Geschichten und Erinnerungen aus dem Privaten in den öffentlichen Raum und die öffentliche Diskussion zu übertragen. Auch der Bärenzwinger setzt sich im Rahmen der Ausstellung mit seiner eigenen Geschichte auseinander. Das Gebäude wurde 1939, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs feierlich eröffnet und fungierte nicht zuletzt als Symbol der mythologischen Selbstinszenierung des NS-Regimes.
Wie hängen diese vergangenen Geschichten zusammen und beeinflussen unsere Gegenwart?
Diese und weitere Fragen werden im Laufe der Ausstellung aufgegriffen.
Sie können mit Ihren eigenen Objekten, Familienfotos, Briefen oder anderen Dokumenten und Gegenständen beitragen, die mit dem nationalsozialistischen Erbe in Verbindung gebracht werden können. Es können auch Kopien der Dokumente und Gegenstände abgegeben werden. Die Materialien sollen Teil der Ausstellung werden. Die Abgabe kann sowohl anonym als auch unter Angabe eines Namens erfolgen. Es wird ein Formular zur Erfassung (zwecks späterer Abholung etc.) der Dokumente und Gegenstände bereitliegen.
Begleitend zur Ausstellung werden Workshops angeboten, in denen die Fragen zur individuellen und kollektiven Erinnerung gemeinsam diskutiert werden können.
Wo kann abgegeben werden?
Bärenzwinger Berlin
Rungestraße 30
10179 Berlin
oder an: hello@laurafiorio.com
Wann kann abgegeben werden?
5.4.–28.4.24,
Di–So, 11–19 Uhr
29.04.–7.5.24,
11–17 Uhr
Ausnahme: Am 1. Mai ist der Bärenzwinger geschlossen