Die Live-Performances von acht gegenwärtigen Choreograf:innen treffen auf performativ angelegte Videoarbeiten von zwölf Künstler:innen der 1960er- und 1970er-Jahre. 

Parallel zur aufkommenden Performancekunst, die ab Anfang der 1960er-Jahre mit der westlichen Auffassung des statischen Kunstobjekts bricht, etabliert sich mit der Videotechnologie eine neue Art der Aufzeichnung. nowhere / now here widmet sich dem Widerspruch, der zwischen Live-Kunst als etwas Ephemerem, Flüchtigem, Einmaligem und ihrer technischen (Re-)Produktion entsteht: Denn entgegen ihrer ursprünglichen Form werden Live-Aktionen in der Historisierung des entsprechenden Dokumentationsmaterials wieder zu einer bildhaften Kunstform – und finden als solche ihren Weg in museale Sammlungen wie die des mumok. 

Der Titel, zu Deutsch »nirgendwo / jetzt hier«, verweist auf die doppelte Struktur des Festivals, das Live-Programm und historisches Filmmaterial miteinander verknüpft. Was in einem Moment entsteht, verschwindet im nächsten, um in medial veränderter Form erneut aufzutreten. 

Im Zentrum der historischen Auseinandersetzung stehen filmische Dokumentationen von Performances aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die sich in der mumok Sammlung befinden – Arbeiten, die sich gegen verschiedene gesellschaftliche Tabus und Körperbilder sowie repressive Konventionen wandten und damit in der Folge einen starken Einfluss auf zeitgenössische künstlerische Positionen ausübten. 

Künstler:innen in der Ausstellung
Chris Burden, Günter Brus, VALIE EXPORT, Terry Fox, Ulysses Jenkins, Joan Jonas, Kurt Kren, Hermann Nitsch, Nam June Paik, Ernst Schmidt jr., Carolee Schneemann, Hannah Wilke

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