1949 reiste der in die USA emigrierte Literaturnobelpreisträger Thomas Mann erstmals wieder nach Deutschland. In dem politisch zerrissenen Land ehrte ihn neben Frankfurt am Main auch Weimar mit Auszeichnungen. Er bekam dabei nicht nur Lob, sondern auch Kritik.

In einem Festakt erhielt der 74-jährige Thomas Mann am 1. August 1949 im Deutschen Nationaltheater die Ehrenbürgerschaft Weimars und den Goethe-Nationalpreis. Dieser wurde eigens für ihn geschaffen. Der Anlass: Goethes 200. Geburtstag. Mann dankte für die Ehrung mit einer programmatischen Rede, die er zuvor wortgetreu in Frankfurt gehalten hatte: Sein Besuch gelte nicht einem in Besatzungszonen aufgeteilten Deutschland, sondern dem Land als Ganzem. Die deutsche Sprache sei dabei für ihn ein einheitsstiftendes Medium.

Freudig begrüßt von den Bewohner:innen Weimars, kritisiert von der westdeutschen Presse und anderen, selbst schwankend zwischen Anteilnahme und vorsichtiger Distanz, verbrachte Thomas Mann ereignisreiche Tage in der Stadt.

Was er damals in Weimar erlebte, erzählt die Studio-Präsentation in einem Sonderraum der Dauerausstellung »Lebensfluten –Tatensturm« des Goethe-Nationalmuseums. Herzstück der kleinen Schau ist das originale Manuskript von Manns denkwürdiger Rede.

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