Oliver Resslers künstlerisch-aktivistischer Praxis liegt die Überzeugung zugrunde, dass gesellschaftliche Verhältnisse nicht gegeben, sondern vielmehr veränderbar sind. Seit etwa drei Jahrzehnten nimmt Ressler dringliche Aspekte von Demokratie, Ökonomie, Migration und Ökologie in den Blick, um strukturelle Ursachen, aber auch Widerstandsformen und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Gesellschaftliche Alternativen denkbar zu machen, ist dabei ein zentrales Motiv.

Die Werkschau Dog Days Bite Back versammelt filmische und fotografische Arbeiten der letzten Jahre, die verschiedene Dimensionen der Klimakrise in ihrer ökonomischen, politischen und sozialen Komplexität adressieren und mit international agierenden Klimagerechtigkeitsbewegungen verschränken. So bringt Ressler die inzwischen weltweit spürbaren Effekte des Klimakollaps in Zusammenhang mit systematischen klimapolitischen Verfehlungen und dem überfälligen Paradigmenwechsel in globalen Wirtschaftssystemen.

Als dezidiert positionierter Beobachter dokumentiert er Aktionen des zivilen Ungehorsams, zeichnet Formen der Organisierung und Mobilisierung von Klimaaktivist:innen nach und reflektiert dabei seine Rolle eines involvierten Teilnehmers und künstlerischen Forschers. Der Titel Dog Days Bite Back ist einer Fotomontage Resslers entlehnt und bezieht sich auf eine Aussage des UNO-Generalsekretärs António Guterres zum Sommer 2023 als heißestem seit Messbeginn: »The dog days of summer are not just barking, they are biting.« Die Arbeiten Oliver Resslers sind kämpferisch und von beißender Relevanz.

Die Ausstellung ist ein Beitrag des Belvedere zur Klima Biennale Wien.

Kuratiert von Luisa Ziaja.
Assistenzkuratorinnen: Theresa Dann-Freyenschlag und Andrea Kopranovic

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