Olivia Abächerlis Arbeiten enthalten oft kartografische Elemente, ein Mittel, um Informationen räumlich fokussiert zu vermitteln. Ihre Praxis umfasst Videoanimationen, Wandmalereien sowie Zeichnungen, meist in Form von Mind-Maps. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von Begriffen, Erklärungen, Symbolen und Fragen, die die Künstlerin selbst beschäftigen. Erstmals 2023 in der Kunsthalle Luzern und dann im Mai 2024 in der Kunsthalle Bern im Rahmen der Ausstellung des Aeschliman Corti-Stipendiums präsentiert, wird das Werk nun erweitert, und das ursprüngliche Wandbild im Erdgeschoss der Institution neu bewertet. Als exemplarische Subjektivität thematisiert die Arbeit die Verflechtung von Globalem und Persönlichem. Gleichzeitig zeigt die Künstlerin die Verbindungen zwischen den großen Themen des heutigen Lebens auf: Queerness und Identität, Care-Arbeit, Konzepte von Nationalität, Kolonialismus, Rassismus, Umweltverschmutzung, und der Alltag in der Schweiz. Was wir an der Wand sehen, verweist in einer nicht-hierarchischen Beziehung auf die drängenden globalen Herausforderungen, mit denen Menschen überall konfrontiert sind und die wechselseitigen Auswirkungen. Diese Arbeitsweise ermöglicht es uns Zusammenhänge herzustellen und Themen zu finden, an die wir anknüpfen und die wir weiterdenken können.

Olivia Abächerli (*1992) erhielt im Mai 2024 das Hauptstipendium des Aeschlimann Corti-Stipendiums für ihre Wandmalerei the center and the other (2023). Ausgehend von ihrer ursprünglichen Arbeit zeichnet sie während der Öffnungszeiten, meist am Mittwochnachmittag, direkt auf die weißen Wände der Kunsthalle Bern. Der kontinuierliche und offene Arbeitsprozess erlaubt es der Künstlerin, auf aktuelle Ereignisse zu reagieren und mit dem Publikum in einen Dialog zu treten.

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